Soldatenschicksale des 1. Weltkrieges Teil 3: Eberhard von Chlingensperg auf Berg

Der Soldat Eberhard von Chlingensperg auf Berg wurde am 03.03.1890 in Griesbach in Niederbayern geboren. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er vom 07.08.1914 bis 15.10.1914 als Leutnant und Adjutant des I. Bataillons des bayerischen Infanterie-Leib-Regiments. Am 15.10.1914 fiel er im Alter von 24 Jahren bei Vermandovillers an der Somme.

Über den Todestag und die Todesumstände von Eberhard von Chlingensperg auf Berg berichtet die Regimentsgeschichte des bayerischen Infanterie-Leib-Regiments:

„In der Nacht vom 14./15.10. verlor das I. Bataillon seinen tüchtigen Adjutanten Leutnant von Chlingensperg, einen besonders begabten und hervorragenden Offizier, und den jungen Fähnrich Ritter von Mann. Chlingensperg war mit dem Fähnrich an das Nordwesteck des Sternwaldes gelaufen und schoss, um zu sehen, ob der Feind angreife, eine Leuchtpistole ab. Im gleichen Augenblicke schlugen drei Granaten ein und töteten die kühnen Späher. Beide wurden am Morgen des 15. Oktober zusammen, in vorderster Schützenlinie, neben dem Grabe La Rosées bestattet. Ihr Grab aber schmückte folgendes, auf einem von Blumen umrankten Brettchen niedergeschriebenes Gedicht:

Hier ruht still und sanft beinand
Jung Fähnrich und Leutnant.
Ihr beiden fandet den Tod als Helden.
Der Himmel wird es Euch vergelten.

Ihr wolltet beide Licht uns bringen,
Es war bei dunkler Mitternacht,
Da ließ der Feind Granaten springen
Und hat dem Licht ein End gemacht.

Nun wird ein anderes Licht Euch scheinen
In Walhallas heiligem Saal,
Und Freudentränen werdet weinen
Ihr unterm deutschen Siegesstrahl.“

Offiziell ist für Eberhard von Chlingensperg auf Berg keine Grablage bekannt. Wenn seine Gebeine nicht in die Heimat überführt und dort auf einem zivilen Friedhof begraben wurden, und wenn seine Gebeine bis heute geborgen und begraben wurden, dann anonym in einem Massengrab auf dem Soldatenfriedhof Vermandovillers.

Leutnant Eberhard von Chlingensperg auf Berg

Soldatenschicksale des 1. Weltkrieges Teil 2: Oberleutnant der Reserve Rudolf Egger

Leutnant der Reserve Rudolf Egger stammte aus der bayerischen Landeshauptstadt München kämpfte im Ersten Weltkrieg als Leutnant der Reserve und Zugführer in der 12. Kompanie des bayerischen Infanterie-Leib-Regiments. Am 28.03.1918 fiel er als Oberleutnant der Reserve im Einsatz in der 7. Kompanie des 24. bayerischen Infanterie-Regiments bei Canny-sur-Matz in Frankreich. Er wurde während der Großen Schlacht in Frankreich bei den Verfolgungskämpfen bis MontdidiersNoyon getötet.

Der Sterbeort von Oberleutnant der Reserve Rudolf Egger:

Über den Todestag und die Todesumstände von Rudolf Eggert berichtet die Regimentsgeschichte des 24. bayerischen Infanterie-Regiments:

„Das 24. Infanterie-Regiment erreichte noch am 26.03. Ecuvilly, wo übernachtet wurde. Am nächsten Tage wurde der Vormarsch fortgesetzt. In der Nacht vom 27./28.03. kam das Regiment wieder in die erste Linie und löste Teile des preußischen Infanterie-Regiments 175 und des 5. Garde-Regiments zu Fuß ab. Rechts anschließend an das 24. Infanterie-Regiment stand das 2. bayerische Infanterie-Regiment, dem das I. Bataillon des 24. Infanterie-Regiments unterstellt war. Mit dem Gegner war Gefechtsfühlung vorhanden. Das 2. bayerische Infanterie-Regiment hatte Befehl, Canny-sur-Matz und Roye-sur-Matz anzugreifen und zu nehmen. Das II. und III. Bataillon 24. Infanterie-Regiment sollten sich dem Angriff anschließen, wenn das Vorgehen des 2. bayerischen Infanterie-Regiments wirksam würde.

Gegen 10 Uhr vormittags erhielt die Feldwache der 3. Kompanie des 24. Infanterie-Regiments an der Südostecke des Bois des Loges starkes Artilleriefeuer, dem es nach vorn auswich. Vom II. Bataillon wurde das Vorgehen der Feldwache bemerkt. Im Glauben, dass es sich um Schützen des 2. bayerischen Infanterie-Regiments handele, die zum Angriff auf Canny antraten, gab der Kommandeur des II. Bataillons den befehl zum Angriff. Auch das III. Bataillon schloss sich an. Das Vorgehen dieser Bataillone veranlasste nun wiederum auch die 1. und 3. Kompanie anzutreten.

In tadelloser Ordnung, im flachen Bogen Canny umspannend, gingen die Schützenlinien des 24. Infanterie-Regiments über freies Gelände vor, drangen ohne Artillerievorbereitung in die stark befestigte Ortschaft ein und nahmen diese und die Canny-Ferme fort. Dabei wurden 200 Gefangene gemacht.

Um 1 Uhr nachmittags, als diese Kämpfe bereits abgeschlossen waren, traten Teile des 2. bayerischen Infanterie-Regiments und die 2. und 4. Kompanie des 24. Infanterie-Regiments aus dem Bois des Loges an und erreichten nach teilweise erbitterten Kämpfen, bei denen durch die 2. und 4. Kompanie noch eine erhebliche Anzahl Gefangene gemacht wurde, eine alte feindliche Stellung, etwa 300 Meter vor Roye.“

Man begrub Rudolf Eggert auf dem Soldatenfriedhof Nampcel in einem Massengrab.

Oberleutnant der Reserve Rudolf Egger