Soldatenschicksale des 1. Weltkrieges Teil 221: Mathias Plössl

Der Soldat Mathias (Regimentsgeschichte: Matthias) Plössl stammte aus Schwarzach (Oberpfalz) in Bayern. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Gefreiter in der 7. Kompanie des 1. bayerischen Landwehr-Infanterie-Regiments. Am 07.02.1916 fiel er während der Kämpfe in den Vogesen nördlich der Stadt Münster (französisch: Munster, elsässisch: Menschter). Er wurde am Lingekopf getötet.

Man begrub Mathias Plössl auf dem Soldatenfriedhof Ammerschwihr in Grab 40.

Das Grab von Mathias Plössl auf dem Soldatenfriedhof Ammerschwihr

Soldatenschicksale des 1. Weltkrieges Teil 214: Jakob Waller

Der Soldat Jakob Waller stammte aus der bayerischen Gemeinde Oberaudorf. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Gefreiter in der 2. Kompanie des 1. bayerischen Landwehr-Infanterie-Regiments. Am 18.08.1915 fiel er während der Vogesenkämpfe nördlich der Stadt Münster (französisch: Munster, elsässisch: Menschter) am Lingekopf.

Über den Todestag und die Todesumstände von Anton Gassenhuber berichtet die Regimentsgeschichte des 1. bayerischen Landwehr-Infanterie-regiments:

„In der Nacht zum 18. August übernahm das I. Bataillon die Stellungen am Lingekopf.

Ein Teil der Lingekopf-Stellung hatte den Besitzer wiederholt gewechselt, er war am 4. August den Franzosen wieder entrissen worden und es war deshalb damit zu rechnen, dass dieselben ihn wieder zu erlangen trachten würden.

Am 17. August hatte ab 4 Uhr nachmittags feindliches Artilleriefeuer auf dem Lingekopf und dem Raum östlich davon gelegen und bis 10 Uhr nachts mit ziemlicher Heftigkeit angedauert. Ein Infanterieangriff war aber nicht erfolgt. In der Nacht vom 17./18. August hielt der Feind die Stellung unter mäßig starkem Infanteriefeuer, warf zahlreiche schwere Minen auf den Ostabhang und machte zeitweise kurze Artillerieüberfälle.

Der Vormittag des 18. verlief ruhig. 3., 1. und 4. Kompanie waren vorne eingesetzt, 2. Kompanie Reserve. Die vorderste Linie war nur mit schwachen Postierungen besetzt, die übrigen Teile der Kompanien waren gruppenweise in den Unterschlupfen der Reservestellung untergebracht. Die 2. Kompanie lag mit zwei Zügen in den Unterständen nächst dem Bataillonsunterstand, ein Zug hatte die Riegelstellung besetzt.

3.45 setzte lebhaftes Artilleriefeuer auf den Lingekopf ein, vom Schwarzberg kam Flankenfeuer auf den Ostabhang. Vor diesem äußerst heftigen Feuer wich die 1. Kompanie unter Zurücklassung von Postierungen bis zur Riegelstellung zurück, ebenso ein Teil der 4. Kompanie.

Da nun ein Angriff mit Sicherheit zu erwarten war, zog der Kommandeur I./Landwehr-Infanterie-Regiment 1 das ihm unterstellte III./Reserve-Infanterie-Regiment 74 heran, das aber nur mit ganz geringer Gefechtsstärke eintraf.

Das Artilleriefeuer dauerte bis gegen 7 Uhr abends.

Dann brach der Angriff so wuchtig los, dass die Alpenjäger die nur schwach besetzte erste und die nahe dahinter liegende zweite Linie überrannten und fast bis an den sogenannten Riegel-Graben (3. Linie) vordrangen.

Die Kompanien des Bataillons hatten den Tag über im heftigsten Feuer ausharrend hinter den Resten von Unterständen, hinter Felsen und abgeschossenen Baumstämmen einigermaßen Deckung suchend auf den feindlichen Angriff gewartet.

Der schon in den Morgenstunden in der Stellung vorne gegebene Befehl des Regimentskommandeurs hatte gelautet: “ Herr Major, Angriff ist geute bestimmt zu erwarten. Treffen Sie alle Vorbereitungen, sodass das Bataillon dem Angriff in augenblicklichem Gegenstoß entgegentritt. Sorgen Sie besonders für Aufrechterhaltung der Verbindung mit den vorne zu belassenden Posten und behalten Sie selber so Verbindung mit den Kompanien, dass diese auf ihren Befehl unverzüglich losgehen können. Dem Feind darf keine Minute Zeit gelassen werden, sich festzusetzen und einzurichten!“ Auf wiederholte Anfragen während des schweren Artillerie- und Minenfeuers antwortete der Bataillonskommandeur, Major Orff, stets: „Herr Oberstleutnant können sich verlassen, alles ist bereit, Verbindung nach oben (1. Linie) und zu den Kompanien besteht fortwährend; sobald der Angriff kommt, gehen wir augenblicklich los!“

Die Sicherheit zu dieser beruhigenden Meldung erhielt Major Orff durch das vorbildliche Verhalten der Leutnants Burre und Hampp, wie des Feldwebel-Leutnants Niggl, die die Verbindungsposten zur ersten Linie trotz schwersten Feuers immer wieder nachsahen und für Ergänzung der Verluste sorgten.

Der Gegenstoß wurde auch augenblicklich angesetzt, mit bewundernswerter Kraft und verbissener Entschlossenheit erstürmte das tapfere Bataillon – voran die 4. Kompanie – den steilen felsigen Gipfel, über den die Alpenjäger, wie oben gesagt, schon ein erhebliches Stück vorgebrochen waren.

Die Franzosen, die bereits zwei Maschinengewehre herangebracht hatten, wurden – über unsere erste Linie hinaus – wieder restlos in ihre eigene Stellung zurückgeworfen. Ein französischer Gefangener erzählte gelegentlich, dass ihnen das furcht- und schreckenserregende, allen Gefechtslärm übertönende „Hurra“ der anstürmenden Germanen durch Mark und Bein gefahren sei, so dass ihm niemand standzuhalten vermochte.

Die Franzosen musste auch geradezu eine Panik ergriffen haben, da sie ihre Gewehre, die mit der Mündung in den Graben hereinsahen, dutzendweise liegen ließen und zunächst davon rannten, im Graben selbst lagen massenhaft tote Franzosen, einer neben dem anderen.

Der feindliche Graben lag auf nächste Entfernung gegenüber, wütender Handgranatenkampf folgte gegen die weiter folgenden Angriffswellen der Franzosen.

Seine eigenen Handgranaten hatte das Bataillon bald verworfen. Die Alpenjäger hatten jedoch massenhaft Handgranaten, die die Leute wie an einer Perlenschnur um den Hals getragen und dann im Graben niedergelegt hatten, bei ihrer Flucht zurückgelassen – wohl über 1.000 -, die zunächst niemand zu gebrauchen wusste. Feldwebelleutnant Niggl jedoch versuchte so lange daran herum, bis es ihm gelang, sie zu handhaben. Dann wurden auch diese noch sämtlich in die Gräben der Franzosen geschleudert. Hieran hatte Niggl ein besonderes Verdienst.

Die Verluste des Bataillons betrugen in einer Stunde vier Offiziere (Hauptmann Becker, der erst tags zuvor aus Krankenurlaub gekommen war, und Offiziersstellvertreter Fischer tot, Hauptmann Reisinger und Offizierstellvertreter Gut, dieser schwer verwundet).

26 tote, 174 verwundete und 6 vermisste Unteroffiziere und Mannschaften, zusammen 210.

Trotzdem führte das Bataillon den schweren Angriff durch mit dem Erfolg, dass es die ihm anvertraute Stellung restlos behauptete, dass damit der Lingekopf in deutscher Hand blieb, während der gleichzeitig angegriffene, von preußischen Truppen besetzte Schratzmännele-Nordrücken und die Spitze des Schratzmännele verloren gingen.“

Man begrub Jakob Weller auf dem Soldatenfriedhof Ammerschwihr in Grab 47.

Das Grab von Jakob Waller auf dem Soldatenfriedhof Ammerschwihr

Soldatenschicksale des 1. Weltkrieges Teil 208: Heinrich Bahlinger

Der Soldat Heinrich Bahlinger wurde am 29.07.1879 in der Gemeinde Gärtringen im heutigen Bundesland Baden-Württemberg geboren und war Hilfspostunterbeamter. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Gefreiter in der 3. Kompanie des 121. Landwehr-Infanterie-Regiments. Am 04.09.1914 fiel er während der Vogesenkämpfe in der Nähe der Stadt Münster (französisch: Munster, elsässisch: Menschter) im Alter von 35 Jahren.

Über den Todestag und die Todesumstände von Heinrich Bahlinger berichtet die Regimentsgeschichte des 121. Landwehr-Infanterie-Regiments:

„Der 4. September

„Brigade von Frech“ hatte sich morgens in Günsbach zum geschlossenen Vormarsch auf Münster versammelt; IV. und I./L. 121 mit Maschinengewehren als Vorhut, II. und III. sowie das L. 123 als Gros. Wohlgemut zogen wir in der Spätsommerhitze im Talgrund auf der staubigen nördlichen Fechtstraße nach Westen, voll Erwartung auf den Übergang auf französischen Boden, den wir für heute oder morgen erwarteten, denn danach stand jedem der Sinn; Krieg heißt Feindesland. Der Grenzkamm schloss weit hinten den Horizont ab, mächtige Waldkuppen türmten sich davor, ganz vorn der Reichackerkopf und der Mönchberg, die dicht hinter Münster ansteigen; Kirchturm und Dächer des Städtchens wurden allgemach sichtbar. Links hatten wir das ziemlich breite Münstertal , rechts ragten neben der Straße steile bewaldete Hänge auf; lange Reihen von Kopfscheiben hatten die Franzosen dort oben vor dem Waldrand aufgestellt; wir sollten wohl da hinauf einen Angriff in Szene setzen.

Mädchen kamen uns entgegengeradelt. „Seid ihr endlich das?“, aus allen Häusern winkten die Münsterer, und überall wurden Erfrischungen angeboten. „Gestern Abend sind sie abgezogen. Aber Vorsicht: hinter der Stadt sitzen sie noch in den Bergen!“

Die Vorhut erhielt Befehl, über den „Sattel“ und den „Sattelkopf“ zu marschieren; II./L. 121 hatte im „Kleintal“, nördlich davon, die Linie Weiher-Widenthal zu erreichen und mit der bayerischen Landwehr auf den Höhen rechts Verbindung zu suchen; der Rest der Brigade sollte der Vorhut folgen.

11.30 Uhr trat 15./L. 121 als Spitze an; das II. Bataillon zog sich nach seinem nordwestlichen Ortsausgang und schickte die 6. Kompanie zur Aufklärung und Flankendeckung gegen die kahlen Felshänge von Hohrodberg halbrechts hinaus.

300 Meter weit war die 15. Kompanie aus Münster die bergstraße nach dem Reichackerkopf angestiegen, als an den „Spitaläckern“ aus naher Entfernung ein schwerer Infanteriefeuerüberfall auf sie niederging, der nur zu gut lag. Es kam aus Dickicht, Gehölz und dem Waldrand oberhalb – die Warnung der Männer von Münster: hier hatten sie gelauert und uns dicht herankommen lassen. So rasch das böse Gelände es zuließ, entwickelte die 15. beiderseits des Fahrweges ihre Schützen, – Raum dazu fehlte, da der Berg rechts scharf abfiel, zur Linken steil aufstieg und begann gegen den Feind zu klimmen. Die 13. Kompanie trat ins Gefecht, dann 14. und 16./L. 121, die Schützenlinie beiderseits verlängernd; hierauf wurde das I. Bataillon eingeschoben. Der Regimentskommandeur und beide Bataillonskommandeure führten ihre Truppen persönlich vor, gruppenweise im heftigsten Feuer, so gut es ging; furchtbar hinderte die Enge der Örtlichkeit jede einfachste Bewegung. Unsere Verluste wuchsen rapid: Oberstleutnant Brpck, Kommandeur des IV. Bataillons und neben ihm sein Adjutant, Leutnant Hauber, unser Regimentskommandeur Oberstleutnant Bechtinger, der Adjutant des I., Oberleutnant Paul, die Oberleutnants Schittenhelm und Stübler, Kompanieführer der 16. und 3., Leutnant Müller, 2., einen nach dem andern rafften die Feuergarben der Franzosen in einer Viertelstunde fort, wie sie ihre Leute vorbrachten, und um sie ihre Zug- und Gruppenführer, ihre Mannschaften, und die Zahl der Toten und Verwundeten schwoll mit jeder Minute weiter an. An einheitliche Leitung war nicht zu denken; jeder Führer suchte mit den nächstliegenden Leuten auf dem steinigen Boden aufwärtskriechend, an Wurzel und Gesträuch sich hochziehend, Überblick und Schussfeld, jeder einzelne kämpfte wütend für sich gegen die Hunde in ihren Buschverstecken und Bäumen oben.

Inzwischen hatte das II. Bataillon, beim Verlassen des Nordwestrands von Münster heftig, aber wirkungslos von französischen Batterien beschossen, sein Ziel Weiher fahren lassen und sich in breiter Front quer durch die fecht und das „Kleintal“ auf den Gefechtslärm am Reichackerkopf zugestürzt; die feindliche Artillerie folgte ihm durch den Grund mit ihren Granaten und Schrapnells. Es lief den Reichackerkopf von Norden an. Am linken Flügel unserer Linie griff III./L. 121 mit 3 Kompanien und Maschinengewehren ein, Front nach Nordost und fand brauchbares Schussfeld. Der konzentrische Druck duckt die Franzosen, unser zunehmendes Feuer wirkt und sie wurden bescheidener. Unsere Batterie ließ vom Nordwestrand von Münster ihre Schüsse gegen rückwärtige Ziele beim Feind krachen; sie tat gut, sich nicht in das Infanteriegefecht zu mischen, von dessen Stand von unten nichts zu erkennen war. Genug, dass Gruppen des IV. mit ihren blauen Röcken von eigenen Verstärkungen für Franzosen gehalten und von hinten beschossen worden waren.

Wir waren so weit: Sturm. Mit Zusammenraffung aller Kraft warf die Linie sich den letzten Sprung über die felsigen Hänge aufwärts und brach in den Wald ein; einiges Handgemenge, ein paar Gefangene, im übrigen flüchtete der Feind. Erschöpft und keuchend nahm die Truppe die Verfolgung auf; sie führte über die obere „Hangstraße“ auf den „Sattel“ zu; Tornister, Waffen und Kleidungsstücke der Franzosen markierten den Weg. Beim Wegekreuz am Osthang der Kuppe 771 sammelten und ordneten sich unsere vier Bataillone, dann wurde die Höhe 771 besetzt; Reichackerkopf und Mönchberg waren überwunden.

Der nächste Waldberg in Richtung auf den Vogesenkamm und die deutsche Grenze ist der „Sattelkopf“, von dem nach Stoßweiher, wie in entgegengesetzter, südlicher Richtung tief eingeschnittene Wiesentäler abfallen; jenseits setzt die Walddecke des Sattelkopfmassivs dicht oberhalb des „Sattels“ an. Am Waldrand stehen die „Sattelhäuser“, wenige einzelne Gebäude.

Unsere Bataillone hielten rückwärts der diesseitigen Waldgrenze, um zunächst mit schwachen Patrouillen auf den Wiesengrund vorzufühlen. und kaum waren diese aus den Bäumen getreten, als wildes Infanterie- und Maschinengewehr-Feuer von drüben auf sie einschlug; Hauptmann Lang, der Kompanieführer der 1. wurde tödlich getroffen. Der Feind hielt im übrigen vielfach zu hoch, so dass uns weitere Blutopfer erspart blieben. Was uns interessierte, wussten wir nun und zogen die Aufklärer zurück, denen der Boden auf ihrem dem Gegner zugeneigten Wiesenhang heiß genug geworden war.

Zwecklos, den Sattel ohne Vorbereitung anzurennen; er war ohne schwere Einbußen nur zu stürmen, wenn seine Verteidiger während unseres Vorgehens durch den Wiesengrund von Artillerie und Maschinengewehren niedergehalten wurden und dafür war’s zu spät; der Abend war da. Ein dünner Schützenschleier wurde als Sicherung an den Waldrand postiert, dahinter legten sich die Reste der geschlossenen Kompanien; einige Reserven wurden ans Wegekreuz zurückgenommen. Die Verpflegungsoffiziere brachten um Mitternacht Leiterwagen voll Brot und Fleischkonserven vor, aber die Truppe wollte nicht viel davon wissen, obschon sie den Tag über nichts genossen hatte. Besser etwas Schlaf, der auf dem feuchten Waldboden in der Nachtkühle nicht recht kommen wollte. Zu gleicher Zeit befahl die Brigade, bei Tagesanbruch den Sattel anzugreifen. Ohne Vorbereitung und Feuerunterstützung durch Artillerie? Gleichgültig; nur Ruhe jetzt! Zwei Stunden später wurde die Räumung der Höhen in völliger Stille angeordnet; 4.30 Uhr morgens war damit zu beginnen und der Verstand stand uns vollends still: den Reichackerkopf und den Mönchberg, die eben unter schweren Verlusten gestürmt waren, räumen?

Die Beweggründe zu dieser Entschließung? Jenseits des Großtals, beim Hörnleskopf, Hohrodberg und Hohrod, im bayerischen Abschnitt, schien es nicht nach Wunsch gegangen zu sein. Unsere 6. Kompanie hatte auf ihrer Erkundung nahe bei Hohrod Kampfspuren, ein zerschossenes Geschütz und anderes angetroffen, Bayern nicht! Die auf die Höhe nordwestlich Münster vorgeschobenen Züge der 6. und 7./L. 121, unsere Artilleriebedeckung, Flankensicherung und Verbindungstruppe nach Norden hatte bis in den nachmittag nach rechts hinauf Fühlung mit einem bayerischen Unteroffiziersposten im Hof Bergbrochen gehabt, abends war Bergbrochen plötzlich von Franzosen besetzt und dass die Bayern ohne Nachricht abgezogen waren, kostete uns einen Mann, den der Feind aus unserer nächsten Verbindungspatrouille abschoss. Sie waren demnach zurückgegangen, die Franzosen gefolgt, und wenn der Gegner auf den nördlichen Münstertalbergen über Münster vorgekommen war, so beherrschte er unsere Zufahrtsstraße und konnte uns abschneiden. Später hörten wir, dass auch vom Gebweilertal her Alpenjäger mit Gebirgsartillerie gemeldet waren, kurz, es war in unserem Rücken wohl nicht geheuer und was die Einnahme und Wiederaufgabe einiger Berge angeht, so war man damals und im Bewegungskrieg überhaupt nicht überbedenklich. Im dämmernden Morgen stiegen die Bataillone schweigend wieder ins Tal hinab, vorbei den beiderseits des Weges liegenden stillen Kameraden und den gafallenen Franzosen, von denen viele noch nicht hatten geborgen werden können; die Verluste waren zu groß gewesen. Dann durch das schlummernde Münster; an seinem Ortsausgang wurde gesammelt. – Einer war auf dem Reichackerkopf geblieben: der lange Vizefeldwebel und Offiziersaspirant Brudermüller – „antürlich wieder ein früherer Einjähriger“ – hatte abseits seiner Kompanie unter einem lauschigen Strauch den Abmarsch und alles miteinander verschlafen und war in der Dunkelheit auch nicht vermisst worden; es fehlten so viele. Als er erwachte, war’s hell um ihn und alles leer, worauf er, allein der Verteidigung des Reichackerkopfes sich nicht gewachsen fühlend, beunruhigt den Rückzug antrat und bei der Rückmeldung in seiner Kompanie kein geringes Gelächter hervorrief. Es pflanze sich durch das ganze Regiment fort und tat wunderbar gut; ermuntert und schon etwas gehoben gingen wir in den neuen Tag.“

Man begrub Heinrich Bahlinger auf dem Soldatenfriedhof Munster in Block 1, Grab 4.

In seiner Heimatgemeinde Gärtringen gedenkt man Heinrich Bahlinger noch heute auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/2014/gaertringen_lk-boeblingen_1870_wk1_wk2_bawue.html

Das Grab von Hermann Schuster und Heinrich Bahlinger auf dem Soldatenfriedhof Münster

Soldatenschicksale des 1. Weltkrieges Teil 203: Friedrich Schneider

Der Soldat Friedrich Schneider stammte aus der bayerischen Stadt Bamberg. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Gefreiter in der 2. Batterie des 1. bayerischen Landsturm-Artillerie-Abteilung. Am 18.08.1915 fiel er während der Kämpfe in den Vogesen nördlich der Stadt Münster (französisch: Munster, elsässisch: Menschter). Er wurde am sogenannten Bärenstall (heute der deutsche Soldatenfriedhof Hohrod) getötet.

Man begrub Friedrich Schneider auf dem Soldatenfriedhof Ammerschwihr in Grab 62.

Auf dem Bamberger Hauptfriedhof gedenkt man Friedrich Schneider noch heute auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/2009/bamberg_hauptfrdh_wk1_p-s_bay.htm, ebenso in der Martinskirche in Bamberg http://www.denkmalprojekt.org/2010/bamberg_st_martin_wk1u2_bay.htm

Das Grab von Friedrich Schneider auf dem Soldatenfriedhof Ammerschwihr

Soldatenschicksale des 1. Weltkrieges Teil 192: Wilhelm Mundt

Der Soldat Wilhelm Mundt stammte aus Wenden, einem Ortsteil der Gemeinde Stöckse in Niedersachsen. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Gefreiter in der 6. Kompanie des 74. Reserve-Infanterie-Regiments. Am 12.08.1915 fiel er während der Vogesenkämpfe nahe der Stadt Münster (französisch: Munster, elsässisch: Menschter).

Über den Todestag und die Todesumstände von Wilhelm Mundt berichtet die Regimentsgeschichte des 74. Reserve-Infanterie-Regiments:

„Auch in den Nächten vom 11., 12., 13. und 14. unternimmt er (die Franzosen) es, uns die Gräben auf dem Lingekopf zu entreißen. Seine Angriffe scheitern an unserer Wachsamkeit, brechen im Maschinengewehr- und Handgranatenfeuer zusammen und verlieren immer mehr an Wucht. Dann setzen sie einige Tage ganz aus.

Dafür bewirft uns jetzt der Franzmann immer häufiger bald mit Minen, bald mit Granaten und Schrapnells. Da und dort zerstört er uns die Gräben, damit uns die Arbeit nicht ausgeht. Von unserer Seite bleibt man ihm die Antwort nicht schuldig. Als nach einigen Tagen in den französischen Gräben starke Bewegung wahrgenommen wird, funkt unsere Artillerie überraschend dazwischen und verursacht sicher ernste Verluste.“

Man begrub Wilhelm Mundt auf dem Soldatenfriedhof Ammerschwihr Grab 69.

Wilhelm Mundt

Soldatenschicksale des 1. Weltkrieges Teil 172: Alfred Dietz

Der Soldat Alfred Dietz stammte aus Forsthaus Eichwald bei der französischen Ortschaft Molsheim. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Gefreiter in der 4. Kompanie des 8. Reserve-Jäger-Bataillons. Am 31.08.1915 fiel er nördlich der Stadt Münster (französisch: Munster, elsässisch: Menschter).

Man begrub Alfred Dietz auf dem Soldatenfriedhof Ammerschwihr in Grab 270.

Das Grab von Alfred Dietz auf dem Soldatenfriedhof Alfred Dietz

Soldatenschicksale des 1. Weltkrieges Teil 171: Michael Georg Engelhardt

Der Soldat Michael Georg Engelhardt wurde am 16.10.1873 in der bayerischen Stadt Schwabach geboren. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Gefreiter in der 3. Kompanie des Landsturm-Infanterie-Bataillon Ansbach (III B, 2). Am 30.08.1918 fiel er während der Kämpfe in den Vogesen nördlich der Stadt Münster (französisch: Munster, elsässisch: Menschter). Er wurde im Alter von 44 Jahren bei bei Eichenrain getötet.

Man begrub Michael Georg Engelhardt auf dem Soldatenfriedhof Ammerschwihr in Grab 266.

Das Grab von Michael Georg Engelhardt auf dem Soldatenfriedhof Ammerschwihr

Soldatenschicksale des 1. Weltkrieges Teil 162: Ernst Hellmich

Der Soldat Ernst Hellmich wurde am 19.05.1888 in Gutwohne geboren (seit 1945 polnisch: Dobrzeń). Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Gefreiter in der 2. Kompanie des 92. Reserve-Infanterie-Regiments. Am 01.08.1915 fiel er während der Vogesenkämpfe im Alter von 27 Jahren. Er wurde am Schratzmännele nördlich der Stadt Münster (französisch: Munster, elsässisch: Menschter) getötet.

Man begrub Ernst Hellmich auf dem Soldatenfriedhof Ammerschwihr in Grab 86.

Das Grab von Ernst Hellmich auf dem Soldatenfriedhof Ammerschwihr

Soldatenschicksale des 1. Weltkrieges Teil 161: Wilhelm Janssen

Der Soldat Wilhelm Janssen stammte aus Funnens, einem Ortsteil der niedersächsischen Gemeinde Wangeland. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Gefreiter in der 3. Kompanie des 92. Reserve-Infanterie-Regiments. Am 03.08.1915 starb er während der Vogesenkämpfe in Frankreich am Schratzmännele nördlich der Stadt Münster (französisch: Munster, elsässisch: Menschter).

Man begrub Wilhelm Janssen auf dem Soldatenfriedhof Ammerschwihr in Grab 85.

In seiner Heimatgemeinde Wangeland gedenkt man Wilhelm Janssen noch heute auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/2024/hohenkirchen_gem-wangerland_lkr-friesland_wk1_wk2_ns.html

Das Grab von Wilhelm Janssen auf dem Soldatenfriedhof Ammerschwihr

Soldatenschicksale des 1. Weltkrieges Teil 154: Michael Stummer

Der Soldat Michael Stummer  wurde am 20.03.1880 in der bayerischen Gemeinde Ipsheim geboren. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Gefreiter in der 5. Kompanie des 2. bayerischen Landwehr-Infanterie-Regiments. Am 05.08.1915 fiel er während der Vogesenkämpfe in Frankreich im Alter von 35 Jahren.

Man begrub Michael Stummer auf dem Soldatenfriedhof Ammerschwihr in Grab 90.

In seiner Heimatgemeinde Ipsheim gedenkt man Michael Stummer noch heute auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/2014/ipsheim_lk-neustadt-an-der-aisch-bad-windsheim_1870_wk1_wk2_bay.html

Das Grab von Michael Stummer auf dem Soldatenfriedhof Ammerschwihr