Soldatenschicksale des 1. Weltkrieges Teil 99: Karl Semmler

Der Soldat Karl Semmler (Verlustliste: „Semler“) wurde am 04.01.1870 in der hessischen Stadt Grünberg geboren. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Unteroffizier in der 8. Kompanie des 4. Hessischen Landsturm-Bataillons. Am 27.11.1914 wurde er bei Lötzen (seit 1945 polnisch: Giżycko) schwer verwundet. Am 03.01.1915 verstarb er im Alter von 44 Jahren in einem Lazarett in Kiel.

Man begrub Karl Semmler nach Überführung seines Leichnams in die Heimat auf dem Alten Friedhof Grünberg.

Grab von Karl Semmler auf dem Alten Friedhof in Grünberg (Hessen)

Soldatenschicksale des 1. Weltkrieges Teil 92: Heinrich Balser

Der Soldat Heinrich Balser stammte aus der hessischen Ortschaft Albach, einem Ortsteil der Gemeinde Fernwald. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Musketier in der 3. Kompanie des 222. Reserve-Infanterie-Regiments. Am 07.12.1914 fiel er im Alter von 23 Jahren während der Schlacht bei Łódź in Polen.

Die Lage des Grabes von Heinrich Balser ist unbekannt. Wahrscheinlich existiert es nicht mehr.

Gedenkstein für Wilhelm Balser und Heinrich Balser auf dem Friedhof von Fernwald-Albach

Soldatenschicksale des 1. Weltkrieges Teil 85: Philipp Balser

Der Soldat Philipp Balser wurde am 17.01.1895 in der hessischen Ortschaft Albach geboren, einem Ortsteil der Gemeinde Fernwald. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Infanterist. Am 02.01.1917 fiel er im Alter von 21 Jahren in Rumänien bei Popești durch schwere Verwundung.

Die Lage des Grabes von Philipp Balser ist unbekannt. Wahrscheinlich existiert es nicht mehr.

Gedenkstein für Philipp Balser auf dem Friedhof Fernwald-Albach

Soldatenschicksale des 1. Weltkrieges Teil 84: Ludwig Stumpf

Der Soldat Ludwig Stumpf stammte aus der hessischen Ortschaft Albach, einem Ortsteil der Gemeinde Fernwald, und lebte im Fernwalder Ortsteil Annerod. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Infanterist. Am 10.12.1916 fiel er im Alter von 22 Jahren an der Ostfront in Rumänien.

Die Lage des Grabes von Ludwig Stumpf ist unbekannt. Wahrscheinlich existiert es nicht mehr.

Gedenkstein für Ludwig Stumpf auf dem Friedhof Fernwald-Albach

Soldatenschicksale des 1. Weltkrieges Teil 81: Karl Stumpf

Der Soldat Karl Stumpf stammte aus der hessischen Ortschaft Albach, einem Ortsteil der Gemeinde Fernwald, und lebte im Fernwalder Ortsteil Annerod. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Infanterist in der 2. Maschinengewehr-Kompanie des 8. Landsturm-Infanterie-Regiments. Am 02.12.1915 fiel er im Alter von 21 Jahren bei Dünaburg (lettisch: Daugavpils) in Lettland.

Die Lage des Grabes von Karl Stumpf ist unbekannt. Wahrscheinlich existiert es nicht mehr.

Gedenkstein für Karl Stumpf auf dem Friedhof von Fernwald-Albach

Soldatenschicksale des 1. Weltkrieges Teil 79: Philipp Pfeffer

Der Soldat Philipp Pfeffer stammte aus der hessischen Ortschaft Albach, einem Ortsteil der Gemeinde Fernwald, und lebte im Fernwalder Ortsteil Annerod. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Infanterist in der 2. Kompanie des 116. Reserve-Infanterie-Regiments.Am 11.08.1915 fiel er im Alter von 34 Jahren in der Nähe der heute polnischen Stadt Opole am Bug.

Über den Todestag und die Todesumstände von Philipp Pfeffer berichtet die Regimentsgeschichte des 116. Reserve-Infanterie-Regiments:

„11.08.1915 soll Hauptstellung angegriffen werden nach nur zweistündigem Wirkungsschießen der schweren Feldartillerie. Während dieses Schießens hat sich die Infanterie so nahe an die Stellung heranzuarbeiten, dass der Sturm beginnen kann. 12.30 Uhr nachmittags erreichen die Schützenlinien des I. und II. Bataillons den Bach vor der Hauptstellung, überschreiten ihn und graben sich 250 – 350 Meter vom Feinde entfernt ein. Die feindliche Artillerie (auch schwere Artillerie) war an dem Tage so stark, wie wir sie bei den Russen sonst nie erlebt haben. Da das starke Drahthindernis unversehrt war, konnte der Angriff zunächst nicht weiter durchgeführt werden. Neue Artilleriewirkung von 7 – 8 Uhr nachmittags zerstörte das Hindernis auch nicht. Die vordere Linie grub sich an dem Hindernis ein. Verluste: 45 Tote, 262 Verwundet. Tot: Hauptmann Bloch, Hauptmann Hollek schwer verwundet; Leutnants Zeh, Bernhardy, Offizierstellvertreter Schneider leicht verwundet.“

Die Lage des Grabes von Philipp Pfeffer ist unbekannt. Wahrscheinlich existiert es nicht mehr.

Gedenkstein für Philipp Pfeffer auf dem Friedhof von Fernwald-Albach

Soldatenschicksale des 1. Weltkrieges Teil 78: Heinrich Frischholz

Der Soldat Heinrich Frischholz stammte aus der hessischen Ortschaft Albach, einem Ortsteil der Gemeinde Fernwald, geboren. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er Unteroffizier in der 4. Kompanie des 83. Reserve-Infanterie-Regiments. Am 25.07.1915 fiel er im Alter von 47 Jahren bei Cholm (polnisch: Chełm), welches damals russisch war. Er wurde während der Schlacht bei Woyslawice getötet.

Über den Todestag und die Todesumstände von Heinrich Frischholz berichtet die Regimentsgeschichte des 83. Reserve-Infanterie-Regiments:

„Bereits am 24.07. von 5.45 Uhr nachmittags ab lag die Stellung des Regiments unter ständigem feindlichen Infanterie-, Maschinengewehr- und Artilleriefeuer, das auf Angriffsabsichten des Gegners schließen ließ. Der Angriff traf daher das I. Bataillon, das besonders unter der Beschießung zu leiden gehabt hatte, wohl vorbereitet, und das sofort bei uns einsetzende Infanterie- und Maschinengewehrfeuer und das Feuer der dem Bataillon zugeteilten leichten Feldhaubitz- und Feldkanonen-Batterie ließ den Angriff der – an einer Stelle unter Ausnutzung der Schluchten bis auf 30 Meter – heranstürmenden Russen blutig scheitern.

Eine Wiederholung des Angriffs nach dieser letzten Abfuhr wagte der Feind nicht. Dagegen geht das Bekidenkorps am 25.07. morgens wieder zum Angriff über, und nachdem 7.50 Uhr vormittags die Artillerie die am Waldrand eingenisteten Maschinengewehre unter Feuer genommen hat, erreichen II. und III. Bataillon zusammen mit dem rechts an Stelle des Landwehr-Infanterie-Regiment 107 eingesetzten Infanterie-Regiment 168, 8.15 Uhr vormittags im ersten Anlauf den Waldrand.

Obwohl die feindliche Infanterie und Artillerie, sowie das dichte Unterholz das weitere Vordringen sehr erschweren, erkämpft das III. Bataillon bis 10.15 Uhr vormittags mit rechtem Flügel den Südrand der Waldblöße Nowiny und dringt das II. Bataillon, dem ein Zug des I. Bataillons und zwei Maschinengewehre als Verstärkung zugeteilt werden, bis 11.50 Uhr vormittags bis zur einspringenden Waldecke südlich Bienen-H. vor.

Dabei ist abre rechts die Verbindung mit Infanterie-Regiment 168 abgerissen und der linke Flügel des Bataillons zu weit vorgeprellt, so dass er völlig in der Luft hängt. In dieser Lage wird er in Front und Flanke überraschend von überlegenen russischen Kräften angegriffen, leistet aber dem Feinde, ohne dass ihm vom Bataillon in dem gänzlich unübersichtlichen Waldgelände Hilfe gebracht werden kann, in zähester Gegenwehr bis zum letzten Mann Widerstand.

Da beim II. Bataillion die Lage ungeklärt und unsicher ist, geht es so weit zurück, dass die Verbindung mit Infanterie-Regiment 168 und III./R, 83 wieder hergestellt wird und gräbt sich im Walde in der neu eingenommenen Linie ein.

3 Uhr nachmittags erhält auch das I. Bataillon, das bisher das Vorgehen des III. Bataillons in der linken Flanke zu sichern hatte, Befehl zum Angriff gegen die Waldhöhe 271. Nachdem es sich 4 Uhr nachmittags unter heftigem feindlichen Feuer mit 2. und 3. Kompanie etwa 300 Meter vorgearbeitet hatte, wird es jedoch auf Anordnung der Division wieder in die Ausgangsstellung zurückgenommen, da das Anschlussregiment, Infanterie-Regiment 149, gleichfalls wieder zurückgegangen war.“

Die Lage des Grabes von Heinrich Frischholz ist unbekannt. Wahrscheinlich existiert es nicht mehr.

Gedenkstein für Heinrich Frischholz auf dem Friedhof von Fernwald-Albach

Soldatenschicksale des 1. Weltkrieges Teil 7: Leutnant der Reserve Robert Buchholz

Der Soldat Robert Buchholz wurde am 03.11.1894 in der brandenburgischen Stadt Potsdam geboren. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Vizefeldwebel, später als Leutnant der Reserve und Zugführer in der 2. Kompanie des bayerischen Infanterie-Leib-Regiments. Am 11.08.1917 fiel er im Alter von 22 Jahren während der Durchbruchsschlacht an der Putna und Susita.

Über den Todestag und die Todesumstände von Robert Buchholz berichtet die Regimentsgeschichte des bayerischen Infanterie-Leib-Regiments:

„Für den 11. August konnte auf Grund einer vorläufigen Weisung der Brigade vormittags folgender Befehl ausgegeben werden:

Jäger-Brigade greift heute an. Angriffsstreifen rechte Grenze: Kirche Ivancestii – Satul Nou Ost.
Linke Grenze: Mitte Purcelestii-Waldeck 1.500 Meter westlich Satul Nou. Innere Grenze zwischen Infanterie-Leibregiment (rechts) und Jäger-Regiment 1 (links) Südostrand Tisestii-Kirche 1 Kilometer nordwestlich Satul Nou. II. Bataillon rechte, I. Bataillon linke Hälfte des Regimentsgefechtsstreifens, Anschluss I. Bataillon.
Die Bataillone müssen 4 Uhr vormittags innerhalb ihrer Angriffsstreifen bereitstehen. 6.30 Uhr vormittags Beginn der Artillerie-Vorbereitung. 8.40 Uhr vormittags Beginn des Infanterie-Angriffs. III. Bataillon – vorläufig ohne 9. und 10. – 4.30 Uhr vormittags zur Verfügung des Regiments hinter dem rechten Flügel des II. Bataillons etwas östlich des Wegekreuzes nördlich des „f“ von Tisestii. Dort ab 5 Uhr vormittags Regimentsstab.
Als Angriffsziel bezeichnete der 3 Uhr vormittags eintreffende Brigade-Befehl Panciu, den hochgelegenen, weithin sichtbaren Hauptort des nördlichen Susita-Ufers. Von einer Erneuerung des Angriffs bei den rechten Nachbartruppen war nicht die Rede, dagegen sollte sich die 62. Infanterie-Trupp-Division bei Tisestii dem Angriff des Alpenkorps durch Vorgehen auf Vitanestii anschließen.
Das II. Bataillon stellte sich zunächst bei Punkt 128 nordöstlich Olesestii bereit und verlegte dann seine Bereitstellung, in Wellen vorgehend, bis an den südlichen Susita-Steilhang vor, wo es sich in alten russischen Gräben etwa 2 Kilometer südostwärts Satul Nou einnistete. Der Bataillons-Kommandeur, seit kurzem Hauptmann Wilhelm Freiherr von Falkenhausen, hatte die 7., 6. und 8. Kompanie in vordere Linie genommen, die 5. zu seiner Verfügung behalten. Der Kommandeur des I. Bataillons gruppierte links des II./L. seine Bataillon gleichfalls am südlichen Susita-Steilhang zum Angriff um, wozu er die 1. Kompanie rechts, die 4. links in vordere Linie, die 2. rechts, die 3. links in zweite Linie nahm.
Durch diese Bereitstellung zum Angriff in nordwestlicher Richtung, die bei der Kürze der vorgeschriebenen Zeit überhastet und ohne Fühlungnahme mit dem erst im Anmarsch befindlichen 1. Jäger-Regiment erfolgen musste, entwickelte sich eine ganz eigenartige Lage: das bisher mit der 3. und 2. Kompanie auf breiter Front gegen Westen, gegen die russische Stellung von Poiana stehende I./L. hatte nach Norden eingeschwenkt, sich gegen den Susita-Hang zusammengeschoben und seinen bisherigen Gegner einfach in seiner ungeschützten linken Flanke stehen lassen. Das Jäger-Regiment aber konnte seine Angriffsbataillone nicht im Anschluss an I./L., sondern weit zurück im Nordwestteil von Tisestii und westlich davon bereitstellen. Hiedurch entstand in der linken Flanke des I./L. in der Nordsüdrichtung eine ungedeckte Lücke von 1½ – 2 Kilometer Tiefe, welche erst allmählich sich schließen konnte, wenn der Angriff der Jäger die Russen aus Poiana hinaus und gegen die Susita warf.

Der Kommandeur I./L., Hauptmann Graf Fritz Bothmer, sagte sich daher mit Recht, dass er diese ungewöhnlich große Vorwärtsstaffelung durch Vorgehen über das Susitatal nicht noch vergrößern dürfe, und vereinbarte mit den Jägern, dass er abwarten werde, bis deren Angriff auf gleiche Höhe mit ihm gekommen wäre. Erst dann sollte gemeinsam der Angriff über die Susita angesetzt werden. Diese Vereinbarung fand volle Billigung des Regimentskommandeurs, um so mehr, als die Regimentsreserve – ½ III./L. – durch die Geländeverhältnisse zu Umwegen gezwungen, erst verspätet an ihrem Aufstellungsplatz eintraf und für die Deckung der großen Lücke vorerst nicht in Betracht kam.

8.40 Uhr vormittags begann das 1. Jäger-Regiment befehlsgemäß den Angriff und drückte die Russen langsam nach Poiana zurück. Plötzlich – 9.30 Uhr vormittags quollen russische Massen, 7 – 800 Mann in dichten Schützenlinien aus Poiana heraus und entwickelten sich zum Gegenstoß auf den rechten Flügel der angreifenden Jäger und gegen die große Lücke in der Flanke des I./L. Die Jäger mussten den angegriffenen Flügel zurückbiegen, um gemeinsam mit rückwärtigen Staffeln eine Abwehrfront zu bilden und den Stoß abzudämmen. Die deutsche Artillerie schwieg. Waren ihre Leitungen zerschossen oder nach Abgabe des Vorbereitungsfeuers im Umbau begriffen – jedenfalls war sie im Moment der größten Gefah nicht in der Lage die russischen Massenziele zu fassen.

Hauptmann Graf Fritz Bothmer sieht die Gefahr, die seiner linken Flanke droht. Nur ein rascher Entschluss kann hier helfen: sein ganzes Bataillon wird er gegen Poiana herumwerfen und dem Gegner in die Flanke schicken. Von Norden, von der Susita her, droht ja kaum Gefahr, ein paar Maschinengewehre müssen hier zur Deckung genügen. Seine beiden Reserve-Kompanien setzt er nebeneinander, die 3. rechts, die 2. links, zum Angriff Richtung Poiana ein, sie verschwinden in den verwilderten Weingärten, in deren Deckung sie sich gegen die Russen vorarbeiten. Die 4. Kompanie, die vorn am Steilhang liegt, greift die links von ihr befindliche Russenstellung an, welche sich am Steilhang gegen Poiana hinzieht, und rollt sie auf. Die 1. Kompanie macht im feindlichen Artilleriefeuer kehrt und setzt sich mit einer Rechtsschwenkung in Zugswellen links neben die 4., um durch die Weingärten gleichfalls gegen den Nordteil von Poiana vorzugehen. Zwischen die beiden Gefechtsgruppen des I. Bataillons schiebt die aus ihrer Bereitstellung herausgezogene 8./L. ein. In kürzester Zeit hat sich so vom Steilhang ca. 800 Meter nordostwärts Poiana nach Süden eine etwa 1.200 Meter breite Angriffsfront gebildet, die sich den russischen Angreifern entgegenwirft.

Noch sehen die Schützenlinien den Gegner nicht, aber unheimlich knacken und schwirren und rasseln seine Kugeln durch die Rebstöcke. Endlich sind die Weingärten durchschritten und – da drüben sind sie – hundert hellbraune Uniformen, die sich prächtig abheben von grünen Rebenblättern. Jetzt kracht’s auch bei uns; stehend freihändig schießt alles hinein in diese gelbbraunen Knäuel. In wilden Sprüngen geht’s los auf den Feind, der das Feuer heftig erwidert. Die Reihen lichten sich. Leutnant der Reserve Focke, Führer der 2. Kompanie, ist verwundet, Leutnant der Reserve Buchholz tritt an seine Stelle, bald darauf fällt er. Leutnant der Reserve Freiherr von Barth, Führer der 3. Kompanie, sinkt tödlich verwundet nieder, da er eben seine Kompanie zum Sturm angesetzt, an ihm vorbei stürzen seine Getreuen vor. Leutnant der Reserve Thormählen, Führer der 8./L., und Leutnant der Reserve Stiegler der gleichen Kompanie, vielbewährte Frontsoldaten, stürmen ihren letzten Sturm.

Der Russe hält dem wilden Anprall der Leiber nicht stand, schon wankt er, und in die weichenden Haufen schlägt das Verfolgungsfeuer. Die Überlebenden fluten an den Susita-Rand zurück; sie füllen das breite Sandbett wie ein brausender Gießbach, und oben stehen die siegestrunkenen Leiber des I. Bataillons, und feuern hinein in die wehrlose, flüchtende Masse, bis die letzten, vom Schicksal verschont Gebliebenen in den Stellungen des Nordufers verschwunden sind.

Der Regimentskommandeur hat mit dem Scherenfernrohr das Antreten des I. Bataillons beobachtet und aus seiner Reserve die 12. Kompanie den Russen entgegengeschickt, um die Lücke zwischen dem I. Bataillon und den Jägern einigermaßen auszufüllen. Die Unübersichtlichkeit des Geländes veranlasst die in vorderer Linie auf breiter Front eingesetzten Züge der Vizefeldwebel Gaßner und Cordier, ihre Aufgabe angriffsweise zu lösen. Nach Abwehr eines feindlichen Gegenstoßes reißen sie ihre Leute zum Sturm vor und werfen ihren Gegner bis zur Susita zurück.

Die Gefahr ist gebannt. Um die Mittagszeit steht im Bereich des Leibregiments kein Russe mehr auf dem Südufer, und auch der Angriff der Jäger erreicht bald darauf den südlichen Uferrand. Der Feind hat sehr schwere blutige Verluste erlitten und 180 Gefangene zurückgelassen. Aber unsere Verluste sind schwer: beim I. Bataillon 2 Offizier, 19 Mann tot, 1 Offizier 66 Mann verwundet; beim II. Bataillon 2 Offiziere tot, 5 Mann tot, 33 verwundet; bei der 12. Kompanie 2 Mann tot, 9 verwundet.

Die Kompanien sammelten in den russischen Gräben am Susita-Steilhang, erschöpft von der Gluthitze des Tages, gepeinigt von brennendem Durst. In der Verzweiflung pflückt man die noch grünen Weintrauben und schluckt gierig den essigsauren Saft. Wasser musste von Tesestii her vorgeschafft werden.

Im Laufe des Nachmittags ging der Regimentskommandeur die Stellung ab. Das II. Bataillon lag zu weit rechts, das I. Bataillon war durch seinen Angriff weit nach links aus dem Gefechtsstreifen hinausgekommen. Gegen Abend wurde der Ausgleich durchgeführt.

5.50 Uhr nachmittags traf Befehl ein, das I. Reserve-Korps befinde sich in erfolgreichem Vordringen in nordwestlicher Richtung, Satul Nou sei von seinem linken Flügel genommen, die Jäger-Brigade solle sofort den Angriff über Panciu, Crucea de Sus, Muncelul-Ost fortsetzen.

Der Regimentskommandeur schenkte diesen Nachrichten keinen Glauben und erhielt auf Anfrage aus der vordersten Linie den Bescheid, dass die feindliche Stellung von Satul Nou unverändert besetzt sei.

Er ordnete daher lediglich ein Vorfühlen mit Patrouillen gegen die genannte Stellung an und vertrat der Brigade gegenüber energisch den Standpunkt, dass ein Angriff auf die feindliche Höhenstellung über ein breites, deckungsloses Flussbett hinweg ohne ausgiebige Artillerievorbereitung ein unding und unverantwortlich sei. Der 8.15 Uhr abends auf dem Regiments-Gefechtsstand eintreffende Brigade-Kommandeur ließ sich von den Tatsachen überzeugen und verschob den Angriff auf den nächsten Tag.

Die Bataillone verbrachten die Nacht in ihren Stellungen. Die nach Satul Nou vorgesandten Patrouillen meldeten nachts die unveränderte Besatzung der feindlichen Gräben.

Gegen Abend des heißen Kampftages hat auf dem Verbandplatz nördlich Tisestii einer der Tapfersten des Regiments seine junge Seele ausgehaucht, ein glühender Patriot, der letzte Spross einer uralten bayerischen Familie, Leutnant der Reserve Freiherr von Barth-Harmating, glücklich an der Spitze seiner stürmenden Kompanie die Erüllung seines Soldatentums gefunden zu haben.“

Die Lage des Grabes von Leutnant der Reserve Robert Buchholz ist unbekannt. Wahrscheinlich existiert es nicht mehr.

Leutnant der Reserve Robert Buchholz

Soldatenschicksale des 2. Weltkrieges Teil 227: Hans-Heinrich Matzat

Der Soldat Hans-Heinrich Matzat wurde am 20.07.1923 in Gumbinnen geboren. Im Zweiten Weltkrieg kämpfte er als Gefreiter und Offiziersanwärter (Volksbund: Unteroffizier) in der deutschen Wehrmacht. Am 28.05.1943 verstarb er nach schwerer Verwundung  im Alter von 19 Jahren bei der 2. Sanitätskompanie 291 nahe Ssungurowo in Russland.

Man begrub Hans-Heinrich Matzat auf dem Soldatenfriedhof Sebesh in Block 12, Reihe 3, Grab 213.

Todesanzeige für Hans-Heinrich Matzat in der Gumbinner allgemeinen Zeitung vom 19.06.1943

Soldatenschicksale des 2. Weltkrieges Teil 226: Otto Schwaller

Der Soldat Otto Schwaller wurde am 23.07.1908 in Lubzicken in Ostpreußen geboren. Im Zweiten Weltkrieg kämpfte er als Obergefreiter in einem Infanterie-Regiment der Wehrmacht. Am 04.05.1943 fiel er im Alter von 34 Jahren bei Slawjanka während der Abwehrkämpfe am Ladoga-See.

Man begrub Otto Schwaller auf dem Soldatenfriedhof Sologubowka in einem Massengrab.

Todesanzeige für Otto Schwaller in der Gumbinner allgemeinen Zeitung vom 29.05.1943