Soldatenschicksale des 1. Weltkrieges Teil 101: Heinrich Gander

Der Soldat Heinrich Gander wurde am 22.04.1891 in Hofstätten geboren, einem Ortsteil der Gemeinde Wilgartswiesen im heutigen Bundesland Rheinland-Pfalz. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Musketier in der 11. Kompanie des 18. bayerischen Infanterie-Regiments. Er wurde am 30.10.1914 während der Schlacht bei Ypern bei einem Angriff auf die belgische Ortschaft Hollebeke schwer verwundet. Zwei Wochen später, am 13.11.1914, verstarb er im Alter von 23 Jahren in einem Lazarett in der hessischen Stadt Butzbach an seiner Verwundung.

Der Ort der schweren Verwundung von Heinrich Gander:

Über den Tag und die Umstände der schweren Verwundung von Heinrich Gander berichtet die Regimentsgeschichte des 18. bayerischen Infanterie-Regiments:

„30.10.1914 Angriff auf Hollebeke

Dichter Nebel lag am 30.10. über Flandern, als schon 7.30 Uhr vormittags Artillerie mit dem Einschießen auf die feindlichen Stellungen begann.Aber infolge des unsichtigen Wetters war das Einschießen erst gegen 9.30 Uhr vormittags beendet und gegen 10 Uhr ging die Infanterie zum Angriff vor. Schon 5 Uhr vormittags war die Hälfte des I./18 (1. und 4. Kompanie) hinter dem linken Flügel des III. Bataillons bereitgestellt worden., das über Nacht in Schützenlöchern 1 Kilometer südöstlich Caleute nach Ablösung der dortigen Heereskavalerie auf nahe Entfernung den feindlichen Schützen gegenüber lag. Der Rest des I. Bataillons verblieb zunächst hinter dem linken Flügel. Beide Bataillone warteten dann, bis das Zeichen zum Angriff gegeben wurde. Das III. Bataillon rechts, das I. links, brachen die Schützen etwa 10 Uhr vormittags gegen die feindlichen Stellungen vor, das III. Bataillon mit rechtem Flügel längst des von Partyntje-Ferme nach Norden führenden Weges – Calvaire, östlich Groenelinde Südwestecke des Schlossparkes von Hollebeke, linker Flügel Straße Garde Dieu – Caleute. Heftiges Artilleriefeuer empfing sie, aber dennoch gelang es mit den vordersten Teilen bis 11 Uhr vormittags das Valeutecabt. zu erreichen. Hier aber stockte zunächst der Angriff. Gegen Mittag fuhren war zwei Züge des 5. Feldartillerie-Regiments zur unmittelbaren Unterstützung der Infanterie vor, aber dennoch blieb zunächst der Angriff stecken, weil die feindlichen Maschinengewehre, gut eingenistet in den zahllosen Hecken und Büschen, auch vom Artilleriefeuer nicht sofort gefasst werden konnten. Dazu kam, dass nach der linken Angriffsgruppe (26. Infanterie-Division), infolge einer unbeabsichtigten Verschiebung der Angriffsziele der Anschluss verpasst wurde, so dass das I. Bataillon mit seinem linken Flügel in der Luft hing.

In dieser Lage kam das II. Bataillon zum Einsatz. Es war in der Nacht in Alarmquartieren in Houthem untergebracht, kam kurz nach Eröffnung des Artilleriekampfes am frühen Morgen in der Ortschaft selbst in schweres Artilleriefeuer und rückte zunächst an den Westausgang von Houthem und dann bis zur Kapelle 1 Kilometer nordwestlich davon vor. Hier gab der Brigadekommandeur Generalmajor Clauß an Hauptmann Ritter den befehl, mit dem halben II. Bataillon am linken Flügel der vorderen Gefechtslinie einzugreifen und den Angriff nach vorwärts zu reißen. Nach einem  Seitenmarsche von etwa 500 Metern nach links über ebenes Gelände wurde dann nach vorwärts eingeschwenkt und mit der 6. und 7. Kompanie in die Kompanien des I. Bataillons eingeschoben. Aber auch der Einsatz frischer Kräfte genügte nicht, um die Gefechtslinie vorzureißen. Erst nachdem ein Bataillon und die Maschinengewehr-Kompanie 22. Infanterie-Regiment sowie zwei Artilleriezüge eingesetzt worden waren, erkämpfte sich die Truppe nach vorwärts Raum und erreichte am Abend mit rechtem Flügel Calvaire und mit linkem Flügel Groenelinde. Der Kampf war außerordentlich verlustreich gewesen: 5 Meter vor einem in eine Hecke eingebauten englischen Maschinengewehr lag die Leiche des Majors Kopp (Major Julius Kopp, gefallen am 30.10.1914, begraben auf dem Soldatenfriedhof Menen in Block G, Grab 706), der freiwillig als 60jähriger Mann in das Feld gerückt war und nun wenige Tage nach seinem Eintreffen dortselbst den Heldentod gefunden, daneben Oberleutnant Munzert und Oberleutnant Lauerer. Verwundet wurden Oberleutnant Hoffa und die Leutnants der Reserve Braun und Kolbatz. Die Führung des II. Bataillons übernahm Hauptmann Höpfner.

Während so das 18. Regiment am linken Flügel der Division vorging und einen schönen Erfolg mit großer Tapferkeit erringen konnte, gelang es den rechten Nachbarn, dem 17. Infanterie-Regiment und Teilen des 22. Infanterie-Regiments den Schlosspark von Hollebeke in Besitz zu nehmen. Gegen 6 Uhr nachmittags war auch das Dorf Hollebeke in ihrer Hand und vom Feinde gesäubert. Beim Gegner waren englische Kavallerie und Artillerie auch etwas englische Infanterie und indische Truppen, es war kein starker aber ein zäher Feind, dem die Vorzüge des Geländes für die Verteidigung sehr zu statten kamen und der zudem in der Nähe von Groenelinde einige tiefe Schützengräben angelegt hatte. Die Brigade hatte einen Ruhmestag erlebt und General Clauß, der Kommandeur, wurde für sein umsichtiges und tapferes Verhalten und für den Erfolg, den seine Infanteriebrigade an diesem Tage erstritten, mit dem Max-Joseph-Orden ausgezeichnet. Dunst und Regen vermehrte am Abend die Dunkelheit, die nur von den brennenden Gehöften und Ortschaften erhellt wurde. Überall in Büschen und Hecken klagten Verwundete und lagen gefallene Helden. Totes Vieh lag umher, verwüstet waren die Höfe, niedergerissen die Zäune; schmutziger, vom Regen durchgeweichter Ackerboden dampfte von den Kämpfen des schweren Tages. Nach Einbruch der Dunkelheit waren die Truppen vollkommen zerstreut, die Mannschaften zum Tode ermüdet und erschöpft. Hauptmann Höpfner und Hauptmann Ritter machten sich auf den Weg, um während der Nacht die versprengten Teile zusammenzusuchen; – aber umsonst: die Achtzehner waren mit den übrigen Teilen der Brigade derart vermischt und über das Gelände zerstreut, dass man den Versuch, sie zu sammeln, aufgeben musste.“

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Man begrub Heinrich Gander auf dem Friedhof Butzbach in Abteilung E, Grab 2.

Das Grab von Heinrich Gander auf dem städtischen Friedhof von Butzbach

Sonderbeitrag: Joseph Grewelin – ein Veteran von 1870/71

Auf dem Garnisonsfriedhof der saarländischen Stadt Saarlouis befindet sich das Grab von Joseph Grewelin. Er war Soldat im Deutsch-Französischen-Krieg 1870/71. Er wurde am 06.04.1840 in Rapperath im heutigen Bundesland Rheinland-Pfalz geboren. Am 13.09.1917 starb er im Alter von 77 Jahren in Saarlouis-Lisdorf.

DasGrab von Joseph Grewelin auf dem Garnisonsfriedhof Saarlouis

Soldatenschicksale des 2. Weltkrieges Teil 18: Konrad Salm

Der Soldat Konrad Salm wurde am 06.10.1873 in der Gemeinde Freimersheim im heutigen Bundesland Rheinland-Pfalz geboren, war von Beruf Metzger und wohnte in Saarbrücken in der Vorstadtstraße 40. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Landsturmmann. Am 04.01.1917 verstarb er im Alter von 43 Jahren im Bürgerhospital Saarbrücken (heute Klinikum Saarbrücken) an einer Krankheit.

Man begrub Konrad Salm auf dem Friedhof Alter Friedhof Alt-Saarbrücken in Block 24, Grab 2.

Grab von Konrad Salm auf dem Saarbrücker Friedhof Alt-Saarbrücken

Soldatenschicksale des 1. Weltkrieges Teil 12: Rittmeister Reinhard Meyer

Der Soldat Reinhard Meyer wurde am 07.06.1878 in Sankt Goar im heutigen Bundesland Rheinland-Pfalz geboren und war Kaufmann von Beruf. Er lebte in Saarbrücken in der Hohenzollernstraße 141. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Rittmeister A. D. in der Ersatz-Eskadron des 7. Ulanen-Regiments. Am 16.05.1916 verstarb er im Alter von 37 Jahren in einem Lazarett in Sarbrücken an einer Krankheit.

Man begrub Rittmeister Reinhard Meyer auf dem Friedhof Alter Friedhof Alt-Saarbrücken in Block 23, Grab 70.

Grab des Rittmeister Reinhard Meyer auf dem Saarbrücker Friedhof Alt-Saarbrücken

Soldatenschicksale des 2. Weltkrieges Teil 80: Gerhard Johann Josef Burg

Der Soldat Gerhard Johann Josef Burg wurde am 20.12.1912 in Euren geboren, einem Stadtteil von Trier, im heutigen Bundesland Rheinland-Pfalz. Er war Priester aus der Missionsgesellschaft der Weißen Väter. Im Zweiten Weltkrieg diente er als Sanitätsunteroffizier in der deutschen Wehrmacht. Am 11.09.1943 wurde er in Komar bei Woroschilowsk (heutiger Name: Altschewsk) nördlich von Kuban in der heutigen Ukraine getötet. Er wurde 30  Jahre alt.

Man begrub Gerhard Johann Josef Burg auf einem Feldfriedhof bei Altschewsk in der heutigen Ukraine.

In der Chronik seines Heimatortes Burg gedenkt man noch heute Gerhard Burg: http://www.denkmalprojekt.org/2016/trier-euren(chronik)_rp.html

Sterbebild von Gerhard Johann Josef Burg
Rückseite des Sterbebildes von Gerhard Johann Josef Burg

Soldatenschicksale des 2. Weltkrieges Teil 63: Erhard Bay

Der Soldat Erhard Bay wurde am 11.01.1911 in Hillscheid (Westerwald) im heutigen Bundesland Rheinland-Pfalz geboren. Im Zweiten Weltkrieg diente er als Gefreiter in einem Infanterie-Regiment der Wehrmacht. Am 05.10.1941 fiel er im Alter von 30 Jahren bei Weljbowka in der Nähe der Stadt Charkow in der heutigen Ukraine.

Man begrub Erhard Bay auf dem deutsche Soldatenfriedhof in Charkow in einem Massengrab.

Seine Heimatgemeinde Hillscheid gedenkt Erhard Bay noch heute auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/2020/hillscheid_vgde-hoehr-grenzhausen_westerwaldkreis_wk1_wk2_rp.html

Sterbebild von Erhard Bay
Rückseite des Sterbebildes von Erhard Bay

Soldatenschicksale des 2. Weltkrieges Teil 61: Matthias Bauer

Der Soldat Matthias Bauer wurde am 14.05.1908 in Müllenborn geboren, einem Stadtteil der Stadt Gerolstein, im heutigen Bundesland Rheinland-Pfalz geboren. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Grenadier in der deutschen Wehrmacht. Am 28.10.1943 fiel er im Alter von 35 Jahren während der Abwehrkämpfe südwestlich Gomel bei Choniki, nachdem er am 18.10.1943 schwer verwundet worden war.

Man begrub Matthias Bauer auf dem Soldatenfriedhof Schtschatkowo in Block 20, Reihe 24, Grab 942.

Seine Heimatgemeinde Müllenborn gedenkt Matthias Bauer noch heute auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/2016/muellenborn_stadt.gerolstein_lk-vulkaneifel_rp.html

Sterbebild von Matthias Bauer
Rückseite des Sterbebildes von Matthias Bauer