Soldatenschicksale des 1. Weltkrieges Teil 290: Alfred Hedrich

Der Soldat Alfred Hedrich stammte aus Berlin-Weißensee, einem Stadtteil der Reichshauptstadt Berlin. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Gefreiter in der 1. Kompanie des Garde-Jäger-Bataillons. Am 27.07.1915 wurde erwährend der Kämpfe in den Vogesen nördlich der Stadt Münster (französisch: Munuster, elsässisch: Menschter) am Lingekopf schwer verwundet. Am 29.07.1915 starb er im Lazarett Drei Ähren (französisch: Trois-Épis)
an seiner Verwundung.

Über den Tag der schweren Verwundung von Alfred Hedrich berichtet eine Regimentsgeschichte des Garde-Jäger-Bataillons:

„… Heftiges Artillerie-Feuer war in Richtung Lingekopf und Schratzmännele zu hören, so dass das Bataillon im Aralrzustand versetzt und am 27. gegen 2 Uhr nachts nach Punkt 955 vorgezogen wurde. Hier blieb das Bataillon, während das feindliche Rtillerie-Feuer an Stärke immer mehr zunahm, von 4 – 8 Uhr vormittags in Reserve. Als erster wurde Zug Burgwedel der Maschinengewehr-Kompanie eingesetzt, und zwar am Eichenrain nördlich des Lingekopfes, von wo der Westhang und die dort verlaufenden Stellungen und Annäherungswege des Feindes beobachtet und flankierend unter Feuer genommen werden konnten. Um 8:30 Uhr vormittags wurde die 1. Kompanie und kurz darauf der Stab mit 2. und 3. Kompanie nach Bärenstall vorgezogen und dem Major Lennich, Führer des Infanterie-Regiment 188, zum Gegenangriff gegen den Lingekopf zur Verfügung gestellt, während 4. und Rest der Maschinengewehr-Kompanie am Kuhberg die zweite Stellung bezogen. Dieser lag seit 5 Uhr früh unter starkem Artillerie- und Maschinengewehr-Feuer; der nach dem Lingekopf zu abfallende Hang war von den französischen Gräben einzusehen, zumal der Baumbestand durch das Artillerie-Feuer schon stark gelichtet war. Im Marsch-Marsch überwanden die Kompanien, Mann hinter Mann auf dem schmalen Waldpfade vorlaufend, diese Zone. Umgestürzte Bäume, herumliegender Draht, Granattrichter verzögerten das Vorwärtskommen. Manch braver Jäger fiel hier dem feindlichen Geschosshagel zum Opfer. Bei Bärenstall stellte sich die 1. und 2. Kompanie zum Angriff gegen den Lingekopf bereit. Auch diese Gegend lag unter schwerem Artillerie-Feuer. Heulend schlugen hier die Geschosse der schweren 22-cm Geschütze ein. Da eine Orientierung in dem Waldgelände außerordentlich schwierig war, forderte der Hauptmann Graf Solms, der für den erst einige Stunden später von Urlaub eintreffenden Major von Fabeck das Bataillon führte, Einweisungs-Kommandos der vorne eingesetzten Truppen an. Vergeblich! Vielmehr beauftragte der Major Lennich den Hauptmann Graf Solms und den Adjutanten, Oberleutnant von Dewitz, das Angriffsgelände persönlich zu erkunden. Sie fanden sämtliche Annäherungsgräben mit Verwundeten und sonstigen Angehörigen der Infanterie-Regiment 188 verstopft, so dass die Kompanien für das weitere Vorgehen auf das unter schwerem Feuer liegende offene Gelände angewiesen waren. So gelang es den beiden Kompanien nur mit großen Schwierigkeiten die vordersten von einer Kompanie Jäger 14 und Teilen des Infanterie-Regiment 188 besetzte Stellung am Osthang des Lingekopf zu erreichen. Teile gelangten bis an den feindlichen Graben heran, wurden dort aber von so starkem Feuer empfangen, dass das Nachziehen von Reserven zur Ausführung des Sturmes nicht möglich war. Es blieb somit nichts anderes übrig, als sich in den vorhandenen Gräben zur Verteidigung einzurichten. Diese Maßnahme erwies sich als die allein richtige, denn nach zweistündigem Trommelfeuer schwersten Kalibers brachen die Franzosen ihrerseits um 4 Uhr nachmittags aus ihren Gräben zum Angriff vor und wurden nun von der in der Stellung bereits eingerichteten 1. und 2. Kompanie und einem gegen Mittag ebenfalls eingesetzten Zug der 3. Kompanie zurückgeworfen. Einigen Alpenjägern gelang es, unsere Reihen zu durchbrechen und bis zu den Reserven vorzudringen. Hier kam es zu erbittertem Kampf, Mann gegen Mann, bei dem die Alpenjäger schließlich restlos niedergemacht wurden.

Auf Brigadebefehl machten um 7 Uhr abends die beiden R-Kompanien und die 4. Kompanie einen Gegenstoß. Aber auch diesem Angriff blieb der Erfolg versagt, da er auf stark besetzte feindliche Gräben stieß. Eine Artillerie-Vorbereitung hatte nicht stattfinden können wegen der nur wenige Meter betragende Entfernung der beiderseitigen Stellungen. Von 8 Uhr abends ab gruben sich sämtliche Kompanien in den erreichten Stellungen ein. Die 2. Kompanie, deren Führung Feldwebel Jakoby nach Verwundung des Hauptmanns Graf Solms und des Leutnants Dubusc übernommen hatte, kam in Reserve zum Bärenstall. Die beiden dort befindlichen zurückgehaltenen Züge der 3. Kompanie waren bereits um 4 Uhr nachmittags nach dem Schratzmännele vorgezogen worden, wo die Franzosen ebenfalls angegriffen hatten und durchgebrochen waren. Die beiden Züge kamen aber nicht mehr zum Eingreifen, da es Teilen des bayerischen Landwehr-Infanterie-Regiment 2 gelungen war, den Feind abzuschneiden und zu vernichten. Trotzdem hatte auch die 3. Kompanie, und zwar durch Artillerie-Feuer, schwer gelitten, das den ganzen Tag auf den Reserve-Stellungen gelegen hatte. Erwähnt zu werden verdient das tapfere Verhalten des alten Waffenmeisters Franke. Als er das starke Artillerie-Feuer in Drei-Ähren hörte, hatte es ihn dort nicht gehalten, er war durch das Sperrfeuer hindurch nach vorne geeilt, um sich persönlich nach dem Ergehen des Bataillons zu erkundigen. Bis in die vorderste Linie war er vorgedrungen und hatte sich dann dort am Bergen von Verwundeten beteiligt. Ohne die Gefahr zu scheuen, war er selbst vor die erste Stellung gekrochen und hatte sich dort liegender Verwundeter angenommen. Die schweren Verluste des Bataillons an diesem Tage bertugen:

  1. Kompanie: 10 Tote, 35 Verwundete, 9 vermisst;
  2.  Kompanie: 17 Tote, 36 Verwundete, 5 vermisst;
  3. Kompanie: 14 Tode, 25 Verwundete;
  4.  Kompanie 2 Tote, 13 Verwundete

M.-Kompanie: 3 Tote, 2 Verwundete;

M.-Kompanie: 1 Toter, 7 Verwundete

E-Kompanie: 8 Verwundete.

Summe: 47 Tote, 126 Verwundete, 14 Vermisste.

An Offizieren waren außer Hauptmann Graf Solms und Leutnant Dubusc noch Hauptmann von Wilamowitz, Leutnant Erbgraf Solms und Leutnant Neuhaus verwundet worden. Leutnant von Rußdorf war durch eine feindliche Handgranate in der vordersten Stellung gefallen. Offizierstellvertreter Weyel hatte am Kuhberg durch Maschinengewehr-Feuer, der in allen bisherigen Kämpfen durch seine Tapferkeit hervorgetreten Vizefeldwebel Schlabow der 2. Kompanie, sowie der auf seinen eigenen Antrag erst vor kurzer Zeit aus seinem Dienst als Leibjäger Seiner Majestät zur Front entlassene Vizefeldwebel Kliemann der 1. Kompanie hatten bis zum letzten Atemzuge ihre Büchse handhabend im Handgemenge am Lingekopf den Heldentod gefunden.“

Gefecht am Lingekopf am 27.07.1915

Buch 1 Seite 108 – 111

Man begrub Alfred Hedrich auf dem Soldatenfriedhof Ammerschwihr in Grab 136.

Das Grab von Alfred Hedrich auf dem Soldatenfriedhof Ammerschwihr

Soldatenschicksale des 1. Weltkrieges Teil 282: Baltasar Weiss

Der Soldat Baltasar (Verlustliste: Balthasar) Weiss (Verlustliste: Weiß) stammte aus Nollen, einem Ortsteil der bayerischen Gemeinde Böhen. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Gefreiter in der 2. Kompanie des 1. bayerischen Landwehr-Infanterie-Regiments. Am 09.09.1916 fiel er während der Kämpfe in den Vogesen nördlich der Stadt Münster (französisch: Munster, elsässisch: Menschter). Er wurde während der Stellungskämpfe an Eichenrain – Schratzmännele getötet.

Man begrub Baltasar Weiss auf dem Soldatenfriedhof Ammerschwihr in Grab 117.

Das Grab von Baltasar Weiss auf dem Soldatenfriedhof Ammerschwihr

Sonderbeitrag: Josef Lehner

Der Soldat Josef Lehner stammte aus Pilchau, einem Ortsteil der bayerischen Gemeinde Tännesberg. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Gefreiter in der 9. Kompanie des 14. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments. Am 18.08.1914 fiel er während der Kämpfe bei Weiler (französisch: Villé, elsässisch: Willer) in den Vogesen.

Man begrub Josef Lehner auf dem Soldatenfriedhof Thanvillé in Block 1, Grab 3.

Das Grab von Josef Lehner auf dem Soldatenfriedhof Thanvillé

Soldatenschicksale des 1. Weltkrieges Teil 269: Johann Holzer

Der Soldat Johann Holzer stammte aus Sonderham, einem Ortsteil der bayerischen Gemeinde Münsing. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Gefreiter in der 10. Kompanie des 1. bayerischen Landwehr-Infanterie-Regiments. Am 27.09.1916 fiel er nahe der Stadt Münster (französisch: Munster, elsässisch: Menschter). Er wurde südlich des Dorfes Urbeis bei Les Basses Huttes getötet.

Über den Todestag und die Todesumstände von Johann Holzer berichtet die Regimentsgeschichte des 1. bayerischen Landwehr-Infanterie-Regiments:

„Am 27. September ging eine Patrouille der 10. Kompanie unter Führung des Offiziers-Aspiranten Vizefeldwebel Stadler mit 11 Mann gegen das Wädlchen 200 Meter südlich Unterhütten vor. Beim Durchschneiden des feindlichen Hindernisses wurde die Patrouille vom Feinde mit Handgranaten überfallen. Vizefeldwebel Stadler erlag seinen schweren Verletzungen, ein zweiter Mann war tot, einer schwer verwundet. Doch gelang es der Patrouille die Verwundeten und Toten beim Zurückgehen zu bergen. Vizefeldwebel Stadler, der Theologiestudierender war, wurde im Friedhof Drei Ähren durch den damals an der Front weilenden Feldprobst, Erzbischof Bettinger von München beerdigt.“

Man begrub Johann Holzer auf dem Soldatenfriedhof Ammerschwihr in Grab 106.

In seiner Heimatgemeinde Münsing gedenkt man Johann Holzer noch heute auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/2021/degerndorf_gde-muensing_lk-bad-toelz-wolfratshausen_wk1_wk2_bay.html

Das Grab von Johann Holzer auf dem Soldatenfriedhof Ammerschwihr

Soldatenschicksale des 1. Weltkrieges Teil 266: Johann Maurer

Der Soldat Johann Maurer wurde am 23.06.1889 in der bayerischen Stadt Bad Aibling geboren. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Gefreiter in der 7. Kompanie des 1. bayerischen Landwehr-Infanterie-Regiments. Am 06.11.1918 verunglückte er während der letzten Kämpfe in der Vogesen nahe der Stadt Münster (französisch: Munster, elsässisch: Menschter) tödlich. Er starb am Eichenrain nahe des Lingekopfes und wurde 29 Jahre alt.

Man begrub Johann Maurer auf dem Soldatenfriedhof Ammerschwihr in Grab 103.

Das Grab von Johann Maurer auf dem Soldatenfriedhof Ammerschwihr

Soldatenschicksale des 1. Weltkrieges Teil 263: Valentin Heilmayr

Der Soldat Valentin Heilmayr stammte aus der Ortschaft Hubenstein, einem Ortsteil der bayerischen Gemeinde Taufkirchen. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Gefreiter in der 3. Kompanie des 1. bayerischen Landwehr-Infanterie-Regiments. Am 13.09.1916 fiel er während der Kämpfe in den Vogesen bei der Stadt Münster (französisch: Munster, elsässisch: Menschter). Er wurde während der Stellungskämpfe an Eichenrain und Schratzmännele getötet, genauer gesagt am Lingesattel.

Man begrub Valentin Heilmayr auf dem Soldatenfriedhof Ammerschwihr in Grab 99.

Das Grab von Valentin Heilmayr auf dem Soldatenfriedhof Ammerschwihr

Soldatenschicksale des 1. Weltkrieges Teil 262: Josef Bader

Der Soldat Josef Bader stammte aus Unterauerbach, einem Ortsteil der bayerischen Stadt Mindelheim. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Gefreiter in der 3. Kompanie des 1. bayerischen Landwehr-Infanterie-Regiments. Am 13.09.1916 fiel er während der Kämpfe in den Vogesen bei der Stadt Münster (französisch: Munster, elsässisch: Menschter). Er wurde während der Stellungskämpfe an Eichenrain und Schratzmännele getötet, genauer gesagt am Lingesattel.

Man begrub Josef Bader auf dem Soldatenfriedhof Ammerschwihr in Grab 101.

Das Grab von Josef Bader auf dem Soldatenfriedhof Ammerschwihr

Soldatenschicksale des 1. Weltkrieges Teil 258: Heinrich Stock

Der Heinrich Stock stammte aus Schönemark, einem Stadtteil von Detmold. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Gefreiter. Am 09.09.1915 fiel er während der Kämpfe in den Vogesen nahe der Stadt Münster (französisch: Munster, elsässisch: Menschter).

Man begrub Heinrich Stock auf dem Soldatenfriedhof Ammerschwihr in Grab 3.

In Detmold gedenkt man Heinrich Stock noch heute auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/2014/detmold-spork-eichholz_kreis-lippe_wk1_wk2_nrw.html

Das Grab von Heinrich Stock auf dem Soldatenfriedhof Ammerschwihr

Soldatenschicksale des 1. Weltkrieges Teil 257: Rudolf Aldag

Der Soldat Rudolf Aldag stammte aus Wilhelmsburg, einem Stadtteil der Hansestadt Hamburg. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Gefreiter in der  Maschinengewehr-Kompanie des 78. Reserve-Infanterie-Regiments. Am 22.08.1915 fiel er während der Kämpfe in den Vogesen nördlich der Stadt Münster (französisch: Munster, elsässisch: Menschter). Er fiel am Schratzmännle, nahe des Lingekopfes (französisch: Collet du Linge).

Man begrub Rudolf Aldag auf derm Soldatenfriedhof Ammerschwihr in Grab 10.

Das Grab von Rudolf Aldag auf dem Soldatenfriedhof Ammerschwihr

Soldatenschicksale des 1. Weltkrieges Teil 253: Jakob Adelsberger

Der Soldat Jakob Adelsberger stammte aus Tittenkofen, einem Ortsteil der bayerischen Gemeinde Fraunberg. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Gefreiter in der 7. Kompanie des 2. bayerischen Landwehr-Infanterie-Regiments. Am 21.12.1915 fiel er am Lingekopf und Schratzmännle nördlich der Stadt Münster (französisch: Munster, elsässisch: Menschter).

Man begrub Jakon Adelsberger auf dem Soldatenfriedhof Ammerschwihr in Grab 10.

Das Grab von Jakob Adelsberger auf dem Soldatenfriedhof Ammerschwihr