Soldatenschicksale des 1. Weltkrieges Teil 312: Josef Stuber

Der Soldat Josef Stuber wurde am 01.04.1879 in Pichl in Oberbayern geboren. Er kämpfte im Ersten Weltkrieg als Wehrmann in der 5. Kompanie des 1. bayerischen Landwehr-Infanterie-Regiments. Am 19.02.1917 wurde er nördlich der Stadt Münster (französisch: Munster, elsässisch: Menschter) schwer verwundet. Er starb im Feldlazarett Drei Ähren (französisch: Trois-Épis). Josef Stuber wurde 37 Jahre alt.

Man begrub Josef Stuber auf dem Soldatenfriedhof Ammerschwihr in Grab 242.

Das Grab von Josef Stuber auf dem Soldatenfriedhof Ammerschwihr

Soldatenschicksale des 1. Weltkrieges Teil 311: Josef Schröck

Der Soldat Josef Schröck wurde am 26.03.1877 in der bayerischen Ortschaft Mannschwenden geboren, einem Ortsteil der Gemeinde Legau. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Landsturmmann in der 5. Kompanie des 1. bayerischen Landwehr-Infanterie-Regiments. Am 17.02.1917 fiel er während der Vogesenkämpfe nördlich der Stadt Münster (französisch: Munster, elsässisch: Menschter) im Alter von 39 Jahren. Er wurde am Barrenkopf getötet.

Über den Todestag und die Todesumstände von Josef Schröck berichtet die Regimentsgeschichte des 1. bayerischen Landwehr-Infanterie-Regiments:

„Am 17. und 18. Februar war dieser Abschnitt von starkem Artillerie- und Minenwerferfeuer heimgesucht, das die Gräben stark beschädigte, auch einen Unterstand zerstörte (ein Toter, ein Schwerverletzter).“

Man begrub Josef Schröck auf dem Soldatenfriedhof Ammerschwihr in Grab 241.

In Legau gedenkt man noch heute in einem Gedenkbuch: http://www.denkmalprojekt.org/dkm_deutschland/legau_1805-15_1870-71_wk1u2_bay.htm

Das Grab von Josef Schröck auf dem Soldatenfriedhof Ammerschwihr

Soldatenschicksale des 1. Weltkrieges Teil 310: Georg Krauss

Der Soldat Georg Krauss stammte aus der bayerischen Stadt Fürth. Er kämpfte im Ersten Weltkrieg als Kavallerie-Schütze in der 3. Eskadron des 5. bayerischen Reserve-Kavallerie-Regiments. Am 12.03.1917 fiel er während der Kämpfe in den Vogesen nördlich der Stadt Münster (französisch: Munster, elsässisch: Menschter) am Eichenrain.

Man begrub Georg Krauss auf dem Soldatenfriedhof Ammerschwihr in Grab 240.

Das Grab von Georg Krauss auf dem Soldatenfriedhof Ammerschwihr

Soldatenschicksale des 1. Weltkrieges Teil 309: Nikolaus Zechmeister

Der Soldat Nikolaus Zechmeister stammte aus der bayerischen Gemeinde Schönau am Königssee. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Wehrmann in der 10. Kompanie des 1. bayerischen Landwehr-Infanterie-Regiments. Am 18.04.1915 verstarb er am Verbandplatz Drei Ähren, nachdem er bei den Kämpfen nördlich der Stadt Münster (französisch: Munster, elsässisch: Menschter) schwer verwundet worden war. Nikolaus Zechmeister wurde 31 Jahre alt.

Über den Tag und die Umstände der schweren Verwundung von Nikolaus Zechmeister berichtet die Regimentsgeschichte des 1. bayerischen Landwehr-Infanterie-Regiments:

„Am 16. April unternahm I./12 auf Befehl der Division einen Angriff auf Creux d’Argent, das jedoch nur von der 4. Kompanie erreicht wurde, während die übrigen drei Kompanien nicht herankamen. Dadurch kam die 4. Kompanie Landwehr-Infanterie-Regiment 12 in eine ziemlich bedrohliche Lage, sodass I./1. nachts 12 Uhr einen Zug der am rechten Flügel stehenden 1. Kompanie zur Unterstützung vorschickte und es dadurch ermöglichte, einen um 4 Uhr morgens erfolgten Gegenangriff der Franzosen durch Feuer abzuweisen. Die 4. Kompanie Landwehr-Infanterie-Regiment 12 und der Zug 1. Kompanie Landwehr-Infanterie-Regiment 1 konnten sich jedoch in dem starken Flankenfeuer nicht halten, zumal die von der Division zur Unterstützung vorbefohlenen zwei Kompanien Landwehr-Infanterie-Regiment 2 nicht eintrafen, und gingen deshalb noch vor Tagesanbruch in ihre Ausgangsstellung bei Urbeis zurück.“

Man begrub Nikolaus Zechmeister auf dem Soldatenfriedhof Ammerschwihr in Grab 239.

In seiner Heimatgemeinde Schönau am Königssee gedenkt man Nikolaus Zechmeister noch heute auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/2021/schoenau-a-koenigsee_lk-berchtesgadener-land_wk1_wk2_by.html

Das Grab von Nikolaus Zechmeister auf dem Soldatenfriedhof Ammerschwihr

Soldatenschicksale des 1. Weltkrieges Teil 308: Richard Sandring

Der Soldat Richard Sandring stammte aus Westerhüsen, einem Stadtteil von Magdeburg im heutigen Bundesland Sachsen-Anhalt. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Oberjäger in der Maschinengewehr-Kompanie des Garde-Jäger-Bataillons. Am 27.07.1915 fiel er während der Kämpfe in den Vogesen nördlich der Stadt Münster (französisch: Munster, elsässisch: Menschter). Er wurde während der Kämpfe an Lingekopf und Schratzmännle getötet.

Über den Tag der schweren Verwundung von Richard Sandring berichtet eine Regimentsgeschichte des Garde-Jäger-Bataillons:

„… Heftiges Artillerie-Feuer war in Richtung Lingekopf und Schratzmännele zu hören, so dass das Bataillon im Aralrzustand versetzt und am 27. gegen 2 Uhr nachts nach Punkt 955 vorgezogen wurde. Hier blieb das Bataillon, während das feindliche Rtillerie-Feuer an Stärke immer mehr zunahm, von 4 – 8 Uhr vormittags in Reserve. Als erster wurde Zug Burgwedel der Maschinengewehr-Kompanie eingesetzt, und zwar am Eichenrain nördlich des Lingekopfes, von wo der Westhang und die dort verlaufenden Stellungen und Annäherungswege des Feindes beobachtet und flankierend unter Feuer genommen werden konnten. Um 8:30 Uhr vormittags wurde die 1. Kompanie und kurz darauf der Stab mit 2. und 3. Kompanie nach Bärenstall vorgezogen und dem Major Lennich, Führer des Infanterie-Regiment 188, zum Gegenangriff gegen den Lingekopf zur Verfügung gestellt, während 4. und Rest der Maschinengewehr-Kompanie am Kuhberg die zweite Stellung bezogen. Dieser lag seit 5 Uhr früh unter starkem Artillerie- und Maschinengewehr-Feuer; der nach dem Lingekopf zu abfallende Hang war von den französischen Gräben einzusehen, zumal der Baumbestand durch das Artillerie-Feuer schon stark gelichtet war. Im Marsch-Marsch überwanden die Kompanien, Mann hinter Mann auf dem schmalen Waldpfade vorlaufend, diese Zone. Umgestürzte Bäume, herumliegender Draht, Granattrichter verzögerten das Vorwärtskommen. Manch braver Jäger fiel hier dem feindlichen Geschosshagel zum Opfer. Bei Bärenstall stellte sich die 1. und 2. Kompanie zum Angriff gegen den Lingekopf bereit. Auch diese Gegend lag unter schwerem Artillerie-Feuer. Heulend schlugen hier die Geschosse der schweren 22-cm Geschütze ein. Da eine Orientierung in dem Waldgelände außerordentlich schwierig war, forderte der Hauptmann Graf Solms, der für den erst einige Stunden später von Urlaub eintreffenden Major von Fabeck das Bataillon führte, Einweisungs-Kommandos der vorne eingesetzten Truppen an. Vergeblich! Vielmehr beauftragte der Major Lennich den Hauptmann Graf Solms und den Adjutanten, Oberleutnant von Dewitz, das Angriffsgelände persönlich zu erkunden. Sie fanden sämtliche Annäherungsgräben mit Verwundeten und sonstigen Angehörigen der Infanterie-Regiment 188 verstopft, so dass die Kompanien für das weitere Vorgehen auf das unter schwerem Feuer liegende offene Gelände angewiesen waren. So gelang es den beiden Kompanien nur mit großen Schwierigkeiten die vordersten von einer Kompanie Jäger 14 und Teilen des Infanterie-Regiment 188 besetzte Stellung am Osthang des Lingekopf zu erreichen. Teile gelangten bis an den feindlichen Graben heran, wurden dort aber von so starkem Feuer empfangen, dass das Nachziehen von Reserven zur Ausführung des Sturmes nicht möglich war. Es blieb somit nichts anderes übrig, als sich in den vorhandenen Gräben zur Verteidigung einzurichten. Diese Maßnahme erwies sich als die allein richtige, denn nach zweistündigem Trommelfeuer schwersten Kalibers brachen die Franzosen ihrerseits um 4 Uhr nachmittags aus ihren Gräben zum Angriff vor und wurden nun von der in der Stellung bereits eingerichteten 1. und 2. Kompanie und einem gegen Mittag ebenfalls eingesetzten Zug der 3. Kompanie zurückgeworfen. Einigen Alpenjägern gelang es, unsere Reihen zu durchbrechen und bis zu den Reserven vorzudringen. Hier kam es zu erbittertem Kampf, Mann gegen Mann, bei dem die Alpenjäger schließlich restlos niedergemacht wurden.

Auf Brigadebefehl machten um 7 Uhr abends die beiden R-Kompanien und die 4. Kompanie einen Gegenstoß. Aber auch diesem Angriff blieb der Erfolg versagt, da er auf stark besetzte feindliche Gräben stieß. Eine Artillerie-Vorbereitung hatte nicht stattfinden können wegen der nur wenige Meter betragende Entfernung der beiderseitigen Stellungen. Von 8 Uhr abends ab gruben sich sämtliche Kompanien in den erreichten Stellungen ein. Die 2. Kompanie, deren Führung Feldwebel Jakoby nach Verwundung des Hauptmanns Graf Solms und des Leutnants Dubusc übernommen hatte, kam in Reserve zum Bärenstall. Die beiden dort befindlichen zurückgehaltenen Züge der 3. Kompanie waren bereits um 4 Uhr nachmittags nach dem Schratzmännele vorgezogen worden, wo die Franzosen ebenfalls angegriffen hatten und durchgebrochen waren. Die beiden Züge kamen aber nicht mehr zum Eingreifen, da es Teilen des bayerischen Landwehr-Infanterie-Regiment 2 gelungen war, den Feind abzuschneiden und zu vernichten. Trotzdem hatte auch die 3. Kompanie, und zwar durch Artillerie-Feuer, schwer gelitten, das den ganzen Tag auf den Reserve-Stellungen gelegen hatte. Erwähnt zu werden verdient das tapfere Verhalten des alten Waffenmeisters Franke. Als er das starke Artillerie-Feuer in Drei-Ähren hörte, hatte es ihn dort nicht gehalten, er war durch das Sperrfeuer hindurch nach vorne geeilt, um sich persönlich nach dem Ergehen des Bataillons zu erkundigen. Bis in die vorderste Linie war er vorgedrungen und hatte sich dann dort am Bergen von Verwundeten beteiligt. Ohne die Gefahr zu scheuen, war er selbst vor die erste Stellung gekrochen und hatte sich dort liegender Verwundeter angenommen. Die schweren Verluste des Bataillons an diesem Tage bertugen:

  1. Kompanie: 10 Tote, 35 Verwundete, 9 vermisst;
  2.  Kompanie: 17 Tote, 36 Verwundete, 5 vermisst;
  3. Kompanie: 14 Tode, 25 Verwundete;
  4.  Kompanie 2 Tote, 13 Verwundete

M.-Kompanie: 3 Tote, 2 Verwundete;

M.-Kompanie: 1 Toter, 7 Verwundete

E-Kompanie: 8 Verwundete.

Summe: 47 Tote, 126 Verwundete, 14 Vermisste.

An Offizieren waren außer Hauptmann Graf Solms und Leutnant Dubusc noch Hauptmann von Wilamowitz, Leutnant Erbgraf Solms und Leutnant Neuhaus verwundet worden. Leutnant von Rußdorf war durch eine feindliche Handgranate in der vordersten Stellung gefallen. Offizierstellvertreter Weyel hatte am Kuhberg durch Maschinengewehr-Feuer, der in allen bisherigen Kämpfen durch seine Tapferkeit hervorgetreten Vizefeldwebel Schlabow der 2. Kompanie, sowie der auf seinen eigenen Antrag erst vor kurzer Zeit aus seinem Dienst als Leibjäger Seiner Majestät zur Front entlassene Vizefeldwebel Kliemann der 1. Kompanie hatten bis zum letzten Atemzuge ihre Büchse handhabend im Handgemenge am Lingekopf den Heldentod gefunden.“

Gefecht am Lingekopf am 27.07.1915
Der Lingekopf am 27.07.1915

Man begrub Richard Sandring auf dem Soldatenfriedhof Ammerschwihr in Grab 238.

Das Grab von Richard Sandring auf dem Soldatenfriedhof Ammerschwihr

Soldatenschicksale des 1. Weltkrieges Teil 307: Ludwig Würmseher

Der Soldat Ludwig Würmseher wurde am 24.08.1880 in der bayerischen Ortschaft Sinning geboren. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Pionier. Am 17.03.1917 fiel er im Alter von 36 Jahren während der Kämpfe in den Vogesen nördlich der Stadt Münster (französisch: Munster, elsässisch: Menschter).

Man begrub Ludwig Würmseher auf dem Soldatenfriedhof Ammerschwihr in Grab 237.

Das Grab von Ludwig Würmseher auf dem Soldatenfriedhof Ammerschwihr

Soldatenschicksale des 1. Weltkrieges Teil 306: Wilhelm Vennemann

Der Soldat Wilhelm Vennemann wurde am 08.01.1894  in Rulle, einem Ortsteil der Gemeinde Wallenhorst im heutigen Bundesland Niedersachsen, geboren. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Musketier in der 11. Kompanie des 78. Reserve-Infanterie-Regiments. Am 17.08.1915 fiel er während der Vogesenkämpfe nördlich der Stadt Münster (französisch: Munster, elsässisch: Menschter).

Man begrub Wilhelm Vennemann auf dem Soldatenfriedhof Ammerschwihr in Grab 177.

Das Grab von Wilhelm Vennemann auf dem Soldatenfriedhof Ammerschwihr

Soldatenschicksale des 1. Weltkrieges Teil 305: Georg Eckstein

Der Soldat Georg Eckstein stammte aus Kotzendorf, einem Ortsteil der bayerischen Gemeinde Königsfeld. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Ersatz-Reservist in der 11. Kompanie des 2. bayerischen Landwehr-Infanterie-Regiments. Am 22.07.1915 fiel er während der Kämpfe in den Vogesen nördlich der Stadt Münster (französisch: Munster, elsässisch: Menschter).

Über den Todestag und die Todesumstände von Georg Eckstein schreibt die Regimentsgeschichte des 2. bayerischen Landwehr-Infanterie-Regiments:

22.07.1915

Um 5 Uhr morgens begann, wie am 20., das feindliche Zerstörungsfeuer auf die ganze Front des Landwehr-Infanterie-Regiments 2 vom Schratzmaennele bis zum Rebberg. Der Schwerpunkt der Verteidigung lag wieder am Barrenkopf. Der Regiments-Kommandeur zog daher 6 Uhr morgens eine Kompanie (4.) und 1/3 Maschinengewehr-Kompanie Jäger 14 vom Eichwald und von Hohrod, die Regiments-Reserve (jetzt 7. Landwehr-Infanterie-Regiment 2) von Hohrodberg zur Badener Hütte heran, so dass dort bereit standen: 7. und 12. Kompanie/Landwehr-Infanterie-Regiment 2 und 4., 1/3 Radfahrer und 1/3 Maschinengewehr-Kompanie Jäger 14. Dem Oberstleutnant Reck wurde befohlen, die 5. und 7. Kompanie Landwehr-Infanterie-Regiment 1 zum Bärenstall heranzuziehen und die geschwächte 6./Landwehr-Infanterie-Regiment 2 in der II. Stellung am Kuhberg einzusetzen.

Regiments-Gefechts-Stand war, wie am 20., die Badener Hütte. Dort befand sich auch Hauptmann von Diepow, der Führer des Unterabschnitts B, mit dem Bataillons-Stabe des Jäger-Bataillons 14.

9.30 Uhr vormittags ging der Feind nach schärfster Steigerung seines Artillerie- und Minenfeuers zum Angriff gegen die 1. Linie am Schratzmaennele-Hang vor, wurde aber von der Radfahrer-Kompanie der Jäger und unserer 5. Kompanie glatt abgewiesen.

Das feindliche Feuer nahm immer mehr an Stärke zu. Der Kompanieführer der 11. Kompanie, Hauptmann Ruidisch, fand bei dem Versuch, seine erschütterten Mannschaften aufzurichten, den Heldentod. Das gewaltige Getöse der zerspringenden 15, 22, 28 cm-Granaten und der schweren Minen, die am Südhange des Schratzmaennele, im Sattel und auf dem Barrenkopf Trichter auf Trichter aufrissen, die hohen Gebirgstannen fällten und die Unterstände einwarfen, wurde für die Nerven unerträglich. Die Mannschaften der 11. und 12. Kompanie waren kaum mehr in der Stellung zu halten. Es bedurfte der eisernen Ruhe des Kompanieführers der 12. Kompanie, Oberleutnant Emminger, um seine Leute zur Erfüllung ihrer Pflicht anzuhalten. Sein Zugführer, Leutnant Hönig, fiel, ein leuchtendes Vorbild für die Truppe, in Erfüllung seiner Pflicht. Oberleutnant Jakob, der Führer der 9. Kompanie, führte seine Kompanie mit ruhiger Überlegung aus dem stärksten Feuerbereich von der Höhe des Schratzmaennele hinter dessen Hang zurück, bereit, sie beim Vorgehen der feindlichen Infanterie entgegen zu werfen. Auch die 3. Kompanie Jäger 14 räumte schwer erschüttert den südlichen Teil des Sattels. Auf diese Meldungen hin gab der Regiments-Kommandeur dem Oberstleutnant Reck anheim, eine Kompanie als Rückhalt für die Kompanieen 1. Linie einzusetzen, wies ihn aber an, unbedingt eine Kompanie für den Gegenstoß zurückzuhalten. Daraufhin stellte Oberstleutnant Reck die 7./Landwehr-Infanterie-Regiment 1 hinter dem Sattel zwischen Schratzmaennele und Barrenkopf zur Abwehr bereit. Auch Hauptmann von Diepow verstärkte seine 3. Kompanie auf dem Barrenkopf durch 1 Zug der Radfahrer-Kompanie und 1 Maschinengewehr.

Gegen 11 Uhr vormittags steigerte sich das feindliche Artilleriefeuer zu einer ungeheuren Heftigkeit sowohl auf, wie hinter die Stellung. Hier wurde planmäßig die Badener Hütte, eine kaum splittersichere Blockhausgruppe, beschossen. Die drei Kompanien der Regiments-Reserve lagen deckungslos am Waldhange hingeschmiegt. Ein feindlicher Flieger kreiste über uns und leitete das Feuer. Geschoss auf Geschoss, 15 cm-Steilfeuer, schlug in unmittelbarer Nähe ein. Die Offiziere, vom Regiments-Kommandeur abwärts, traten zu der Truppe und hielten sie zusammen. Eine schwere Granate krepierte in der Jäger-Kompanie. 20 Tote und Verwundete lagen am Boden. Auch in unsere 7. und 10. Kompanie schlugen Volltreffer ein und schufen erhebliche Verluste. Zwischen die Brisanzgranaten waren Nebelbomben gemischt, die den Bergwald in dichten, braunen Rauch hüllten.

Noch während der Beschießung erfolgte 11.30 Uhr vormittags der Infanterie-Angriff. Der Feind drang im Sattel vor und in die Südwestecke des Schratzmaennele ein. Wieder, wie vorher am 20., wurde er durch die Feuergarbe des Maschinengewehr-Zuges des Vizefeldwebel Faulstich wirksam gefasst. Bei ihm befand sich der tapfere Führer der Maschinengewehr-Kompanie, Oberleutnant Banvield. Oberleutnant Banfield wurde am Oberschenkel schwer verwundet. Nun trat Oberleutnant Jakob mit seiner bis dahin zurückgehaltenen 9. Kompanie in den Kampf. Ihr Feuer schlug in die feindlichen Reihen von der Höhe des Schratzmaennele herab flankierend hinein. Auch ein Teil der 11. Kompanie hatte rühmlichen Anteil an der Abwehr des Feindes. Der Zugführer war zur Bataillons-Befehlsstelle geeilt, um persönlich Unterstützung herbeizuholen. Da übernahm Unteroffizier Pechaigner, der sich schon am 20. ausgezeichnet hatte, mit fester Hand die Führung des Zuges und brachte durch geschickte Feuerleitung dem über den Steinhang hinaufklimmenden Feinde schwere Verluste bei. Die 5. Kompanie Landwehr-Infanterie-Regiment 1 trat zum Gegenstoß an. Im Verein mit der 7. Kompanie dieses Regiments und unserer 12. Kompanie wurden die Reste der feindlichen Sturmtruppen, die am Schratzmaennele-Hang und im Sattel vorgedrungen waren, vernichtet. Wehrmann Peter Holzner der 12. Kompanie, verheirateter Tagelöhner von Altdorf bei Landshut und Vater von 6 Kindern, der sich schon am 20. ausgezeichnet hatte, deckte an besonders gefährdeter Stelle die linke Flanke seiner Kompanie und wehrte einen Flankenstoß des Feindes ab. Da keine Zeit zum Laden blieb, schlug er mit dem Kolben drein.

Sehr erheblich war zunächst der Erfolg des Feindes gegen den Barrenkopf. Die dort in Stellung befindlichen Teile der 3. Kompanie  und der Radfahrer-Kompanie Jäger 14 wurden von ihm vollständig zersprengt. Die Schützen der beiden Maschinengewehr Landwehr-Infanterie-Regiment 2 und des einen Maschinengewehr der Jäger wurden außer Gefecht gesetzt. Auf 200 Meter Entfernung erschienen die Alpenjäger vor den noch geschlossen bei der Badener Hütte liegenden Kompanien der Regiments-Reserve. Ihre Infanterie- und Maschinengewehr-Geschosse prasselten in die Kompanien hinein. Der Regimentskommandeur eilte zu den Kompanien. Auf seinen Zuruf „Hinauf auf den Kleinkopf! Drauf auf den Feind!“ stiegen Landwehrleute und Jäger, alles durcheinander, den bewaldeten Berghang zum Kleinkopf hinauf, immerfort angeeifert vom Regimentskommandeur. Die Offiziere gingen ihren Leuten voraus. Den Führer der 7. Kompanie, Hauptmann Krug, wies den der Regimentskommandeur persönlich an, die Kleinkopf-Kuppe zu gewinnen und von dort aus die Feinde vom Barrenkopf hinunterzuwerfen.

Als unsere Schützen die Höhe des Kleinkopfs erreicht und eine Feuerfront von dort bis zur Straße bei der Badener Hütte gebildet hatten, übergab der Regimentskommandeur dem Hauptmann von Diepow den Befehl über diese Front und begab sich zu der in Stellung am Wahlenstall mit Schussrichtung gegen Sattelkopf, westlich Reichsackerkopf, stehenden 6. Batterie Landwehr-Feld-Artillerie-Regiment 6. Der Regimentskommandeur befahl dem Batterie-Offizier, Leutnant Holstein, die Geschütze kehren und geschützweise gegen den auf dem Barrenkopf eingedrungenen Feind feuern zu lassen. Den gleichen Auftrag gab er durch Meldegänger der 3. Batterie bayerisches Reserve-Feld-Artillerie-Regiment 9 bei Schneiden. Beide Batterien unterstützten sehr wirksam unseren Infanterieangriff und trugen wesentlich zu dessen Erfolge bei.

Dem Kommandeur des I. Bataillons am Eichwald schickte der Regimentskommandeuer den Befehl, die 2. Kompanie und 2/3 Maschinengewehr-Kompanie Jäger 14 nach der Badener Hütte zu senden. Um auch von den am Südwesthange des Kleinkopfs und im Sattel bei Hinterberg stehenden Kompanien möglichst viele Kräfte für den Angriff frei zu machen, begab er sich zunächst nach Hinterberg zur 8. Kompanie/Landwehr-Infanterie-Regiment 2 und sodann zur 1. Kompanie Jäger 14 und veranlasste eine Rechtsschiebung im Schützengraben zum Hinaufrücken auf den Kleinkopf. Vom Südwesthange des Kleinkopfs aus dem Schützengraben der Jäger beobachtete er, wie die Alpenjäger vor unserem Gegenangriff und unserem Artillerie- und Infanteriefeuer in Massen gegen den Combekopf zurückströmten. Im Verfolgungsfeuer der Jäger sah man die fliehenden Feinde zusammenstürzen.

Der Feind war vom größten Teile des Barrenkopfes wieder vertrieben. Nur ein Rest von ihm saß noch in den Gräben auf der Barrenkopf-Kuppe. Um 2 Uhr nachmittags trafen die vom Eichwald heranbefohlenen 2. Kompanie und 2/3 Maschinengewehr-Kompanie Jäger 14 ein. Ein zug der Kompanie wurde eingesetzt und säuberte gemeinsam mit der 7. und 10. Kompanie Landwehr-Infanterie-Regiment 2 und der 4. Kompanie Jäger 14 unter der tatkräftigen Führung des Leutnants der Jäger Biermann die Kuppe des Barrenkopfes. 1 Major 1 Leutnant und 70 Alpenjäger der Bataillone 14, 106 und 114 wurden gefangen. Hierbei zeichnete sich der Unteroffizier Johann Schiefer der 12 Kompanie Landwehr-Infanterie-Regiment 2 besonders aus. Zwei am Barrenkopf und am Schratzmaennele einander gegenüber stehende Kampfgruppen der Jäger und der Landwehr glaubten Franzosen vor sich zu haben und begannen aufeinander zu feuern. Unteroffizier Schiefer klärte die beiden Abteilungen auf einem sehr gewagten Schleichgange über den gefährlichen Irrtum auf und verhütete dadurch erhebliche Verluste. Er veranlasste die Jäger, ihre Linie gegen den Schratzmaennele zu verlängern. Hierdurch wurden die eingedrungenen Franzosen abgeschnitten und gefangen genommen. Um 5 Uhr nachmittags war unsere Stellung wieder vollständig in unserer Hand. Im Laufe der Nacht wurden noch etwa 50, größtenteils leichtverwundete Alpenjäger eingebracht, die sich dircht vor unserer Stellung an der Nordwestecke des Barrenkopfs in Granatlöchern oder an versteckten Plätzen verborgen hatten. Bei den Aufräumungsarbeiten in der Stellung fanden sich mindestens 500 französische Gewehre; etwa 300 in der Stellung liegende tote Alpenjäger wurden von uns beerdigt. Der Sattel zwischen Barrenkopf und Combekopf war bedeckt mit toten Alpenjägern.

Das feindliche schwere Artilleriefeuer hatte eine ungeheure zerstörende Wirkung gehabt. Am Südrande des Schratzmaennele, im Sattel zwischen Schratzmaennele und Barrenkopf und auf dem Barrenkopf war kein Grabenstück, kein Unterstand mehr vorhanden. Das Drahthindernis war vor diesem Teile unserer Front vollständig beseitigt. Das ganze Gelände war von tiefen und weiten Granattrichtern durchwühlt, abgeschlagene Gebirgstannen lagen darüber und versperrten den Weg.

Eine Truppe, die ein derartig schweres Feuer zu ertragen und in diesem Granatenschauer zur Abgabe eines wohlgezielten Feuers, zu schneidigem Gegenangriff bereit war, hat gezeigt, dass sie unter den schwersten seelischen Eindrücken von dem eisernen Willen durchdrungen war, kein Fußbreit Boden dem Feinde abzutreten und dass ihr der Schutz des Vaterlandes über alles ging.

Auch auf dem Regiments-Abschnitt vom Eichwald bis zum Rehberg war schweres feindliches Artilleriefeuer gelegen, ein Angriff fand hier aber nicht statt, wenn die feindliche Infanterie auch durch Besetzung ihrer vordersten Gräben die Absicht zum Angriff vorzutäuschen suchte.

In den Kämpfen am 20. und 22. hatte das Landwehr-Infanterie-Regiment 2 einen Gefechtsverlust von 188 Toten, 395 Verwundeten. Am meisten hatten die 11. und 12. Kompanie in den Kämpfen am Schratzmaennele und Barrenkopf gelitten. Die 11. Kompanie hatte im ganzen 112, die 12. Kompanie 103 Gefechtsverluste aufzuweisen.“

Seite 69

Man begrub Georg Eckstein auf dem Soldatenfriedhof Ammerschwihr in Grab 176.

Das Grab von Georg Eckstein auf dem Soldatenfriedhof Ammerschwihr

Soldatenschicksale des 1. Weltkrieges Teil 304: Balthasar Lackerschmid

Der Soldat Balthasar Lackerschmid (Verlustliste: Lackenschmid) stammte aus Oberhaustätt, einem Ortsteil der bayerischen Gemeinde Frasdorf. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Wehrmann in der 8. Kompanie des 1. bayerischen Landwehr-Infanterie-Regiments. Am 22.07.1915 fiel er während der Kämpfe nördlich der Stadt Münster (französisch: Munster, elsässisch: Menschter) am Lingekopf.

Über den Todestag und die Todesumstände von Balthasar Lackerschmid berichtet die Regimentsgeschichte des 1. bayerischen Landwehr-Infanterie-Regiments:

„Am 22. Juli um 5.30 Uhr vormittags setzte starkes Artilleriefeuer leichten und schweren Kalibers auf die Hauptstellung am Lingekopf ein, wodurch die 8. Kompanie schwere Verluste erlitt. (Leutnant Drangmeister gefallen). Auch bei der in Reserve befindlichen 6. Kompanie gab es Verluste.

Als zwischen 9 Uhr und 10 Uhr vormittags das Artilleriefeuer schwächer wurde, ließ der Kommandeur von II./Landwehr-Infanterie-Regiment 1 in Erwartung des Infanterieangriffs die Hauptstellung am Lingekopf noch durch zwei Züge verstärken, nahm sie aber alsbald wieder zurück, weil neuerdings heftiges Artilleriefeuer, untermischt mit Infanterie- und Maschinengewehrfeuer, eingesetzt.

12 Uhr mittags verlegte die feindliche Artillerie ihr Feuer nach rückwärts, was auf einen bevorstehenden Angriff deutete. Deshalb erhielt die 6. Kompanie den Befehl, die Hauptstellung am Lingekopf durch sämtliche drei Züge zu verstärken. Tatsächlich setzte auch gleich darauf der Angriff ein. Der Feind griff den ganzen Lingekopf an und gelangte bis zu dem durch Artilleriefeuer stark beschädigten Drahthindernis vor der Lingekopfstellung, durch welches er an einigen Stellen durchdrang. Beim Vorgehen versteckten sich die französischen Alpenjäger sehr gewandt hinter Steinblöcken und Büschen. Sie feuerten weiße und rote Signalkugeln ab. Infolge unseres heftigen Infanteriefeuers gelang es ihnen jedoch nicht, obwohl sie sich stellenweise im toten Winkel Deckung verschaffen konnten, an die Hauptstellung heranzukommen. Als sie die Unmöglichkeit hiezu erkannt hatten, versuchten sie, wie durch eine von der Nordseite des Lingekopfs vorgeschickte Patrouille erkundet wurde, sich unter Benützung des toten Winkels etwa 100 Meter vor der Lingekopf-Stellung einzugraben. Einem von Norden her vorgeschickte Halbzug der 10. Kompanie Landwehr-Infanterie-Regiment 3 gelang es, durch Flankenfeuer diesen Versuch zu vereiteln. Auch durch Flankenfeuer eines Maschinengewehrs aus Bastion I auf dem Eichenrain wurde der Lingekopf-Hang bestrichen, was die Lage wesentlich erleichterte. Dem weiteren Versuch der Franzosen, ein Maschinengewehr heranzubringen, wurde mit Handgranaten wirksam begegnet. Zwischen 4 Uhr und 5 Uhr 30 nachmittags lag starkes Artilleriefeuer auf dem Bärenstall, zwischen 6.30 Uhr und 8.30 Uhr abends desgleichen auf Schratzmännele, Lingekopf und Lingehang.

Bei diesen Kämpfen zeichnete sich besonders Wehrmann Josef Sattler der 8. Kompanie aus. Nachdem Zugführer, Leutnant Drangmeister, und stellvertretender Zugführer, Unteroffizier Oelkofner, gefallen waren, übernahm bei Beginn des Angriffs Sattler die Führung von drei Gruppen, warf die Franzosen zurück und brachte durch Handgranaten einen Versuch des Feindes, sich ungefähr 100 Meter vor der Stellung im toten Winkel einzugraben, zum Scheitern. Den Gefreiten Digeser, der bei dieser Gelegenheit schwer verwundet wurde, holte er zwei Stunden später herein. Fürsein Verhalten wurde ihm das Eiserne Kreuz 2. Klasse verliehen und durch den Regimentskommandeur persönlich überreicht.“

Man begrub Balthasar Lackerschmid auf dem Soldatenfriedhof Ammerschwihr in Grab 175.

In seiner Heimatgemeinde Frasdorf gedenkt man Balthasar Lackerschmid noch heute auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/dkm_deutschland/frasdorf_wk1u2_bay.htm

Das Grab von Balthasar Lackerschmid auf dem Soldatenfriedhof Ammerschwihr

Soldatenschicksale des 1. Weltkrieges Teil 303: Josef Hirzenhammer

Der Soldat Josef Hirzenhammer aus Stock, einem Ortsteil der bayerischen Gemeinde Prien am Chiemsee. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Gefreiter in der 1. Kompanie des 1. bayerischen Landwehr-Infanterie-Regiments. Am 18.08.1915 fiel er während der Kämpfe in den Vogesen nördlich der Stadt Münster (französisch: Munster, elsässisch: Menschter). Er wurde am Lingekopf getötet.

Über den Todestag und die Todesumstände von Josef Hirzenhammer berichtet die Regimentsgeschichte de 1. bayerischen Landwehr-Infanterie-Regiments:

„Der Vormittag des 18. August verlief ruhig. 3., 1. und 4. Kompanie waren vorne eingesetzt. 2. Kompanie Reserve. Die vorderste Linie war nur mit schwachen Postierungen besetzt, die übrigen Teile der Kompanien waren gruppenweise in den Unterschlupfen der Reservestellung untergebracht. Die 2. Kompanie lag mit zwei Zügen in den Unterständen nächst dem Bataillonsunterstand, ein Zug hatte die Riegelstellung besetzt.

3.45 Uhr nachmittags setzte lebhaftes Artilleriefeuer auf den Lingekopf ein, vom Schwarzberg kam Flankenfeuer auf den Istabhang. Vor diesem äußerst heftigen Feuer wich die 1. Kompanie unter Zurücklassung von Postierungen bis zur Riegelstellung zurück, ebenso ein Teil der 4. Kompanie.

Da nun ein Angriff mit Sicherheit zu erwarten war, zog der Kommandeur I./L. I. R. 1 das ihm unterstellte III./R. I. R. 74 heran, das aber nur mit ganz geringer Gefechtsstärke eintraf.

Das Artilleriefeuer dauerte bis gegen 7 Uhr abends.

Dann brach der Angriff so wuchtig los, dass die Alpenjäger die nur schwach besetzte erste und die nahe dahinter liegende zweite Linie überrannten und fast bis an den sogenannten Riegel-Graben (3. Linie) vordrangen.

Die Kompanien des Bataillons hatten den Tag über im heftigsten Feuer ausharrend hinter den Resten von Unterständen, hinter Felsen und abgeschossenen Baumstämmen einigermaßen Deckung suchend auf den feindlichen Angriff gewartet.

Der schon in den Morgenstunden in der Stellung vorne gegebene Befehl des Regimentskommandeurs hatte gelautet: „H. Major, Angriff ist heute bestimmt zu erwarten. Treffen Sie alle Vorbereitungen, sodass das Bataillon dem Angriff in augenblicklichem Gegenstoß entgegentritt. Sorgen Sie besonders für Aufrechterhaltung der Verbindung mit den vorne zu belassenden Posten und behalten Sie selber so Verbindung mit den Kompanien, dass diese auf ihren Befehl unverzüglich losgehen können. Dem Feind darf keine Minute Zeit gelassen werden, sich festzusetzen und einzurichten!“ Auf wiederholte Anfrage während des schweren Artillerie- und Minenfeuers antwortete der Bataillonskommandeur, Major Orff, stets: „Herr Oberstleutnant können sich verlassen, alles ist bereit, Verbindung nach oben (1. Linie) und zu den Kompanien besteht fortwährend; sobald der Angriff kommt, gehen wir augenblicklich los!“

Die Sicherheit zu dieser beruhigenden Meldung erhielt Major Orff durch das vorbildliche Verhalten der Leutnants Burre und Hampp, wie des Feldwebel-Leutnants Niggl, die die Verbndungsposten zur ersten Linie trotz schwersten Feuers immer wieder nachsahen und für Ergänzung der Verluste sorgten.

Der Gegenstoß wurde auch augenblicklich angesetzt, mit bewundernswerter Kraft und verbissener Entschlossenheit erstürmte das tapfere Bataillon – voran die 4. Kompanie – den steilen felsigen Gipfel, über den die Alpenjäger, wie oben gesagt, schon ein erhebliches Stück vorgebrochen waren.

Die Franzosen, die bereits zwei Maschinengewehre herangebracht hatten, wurden – über unsere erste Linie hinaus – wieder restlos in ihre eigene Stellung zurückgeworfen. Ein französischer Gefangener erzählte gelegentlich, dass ihnen das furcht- und schreckenerregende, allen Gefechtslärm übertönende „Hurra“ der anstürmenden Germanen durch Mark und Bein gefahren sei, so dass ihm niemand standzuhalten vermochte.

Die Franzosen mussten auch geradezu eine Panik ergriffen haben, da sie ihre Gewehre, die mit der Mündung in den Graben hereinsahen, dutzendweise liegen ließen und zunächst davon rannten, im Graben selbst lagen massenhaft tote Franzosen, einer neben dem anderen.

Der feindliche Graben lag auf nächste Entfernung gegenüber, wütender Handgranatenkampf folgte gegen die weiter folgenden Angriffswellen der Franzosen.

Seine eigenen Handgranaten hatte das Bataillon bald verworfen. Die Alpenjäger hatten jedoch massenhaft Handgranaten, die die Leute wie an einer Perlenschnur um den Hals getragen und dann im Graben niedergelegt hatten, bei ihrer Flucht zurückgelassen – wohl über 1.000 -, die zunächst niemand zu gebrauchen wusste. Feldwebelleutnant Niggl jedoch versuchte so lange daran herum, bis es ihm gelang, sie zu handhaben. Dann wurden auch diese noch sämtlich in die Gräben der Franzosen geschleudert. Hieran hatte Niggl ein besonderes Verdienst.

Die Verluste des Bataillons betrugen in einer Stunde vier Offiziere (Hauptmann Becker, der erst tags vorher aus Krankenurlaub gekommen war, und Offizierstellvertreter Fischer tot, Hauptmann Reisinger und Offizierstellvertreter Gut, diese schwer verwundet.

26 tote, 174 verwundete und 6 vermisste Unteroffiziere und Mannschaften, zusammen 210.

Trotzdem führte das Bataillon den schweren Angriff durch mit dem Erfolg, dass es die ihm anvertraute Stellung restlos behauptete, dass damit der Lingekopf in deutscher Hand blieb, während der gleichzeitig angegriffene, von preußischen Truppen besetzte Schratzmännele-Nordrücken und die Spitze des Schratzmännele verloren gingen.“

Man begrub Josef Hirzenhammer auf dem Soldatenfriedhof Ammerschwihr in Grab 174.

In Prien am Chiemsee gedenkt man Josef Hirzenhammer noch heute auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/2009/prien-wildenwart_prutdorf_wk1u2_bay.htm

Das Grab von Josef Hirzenhammer auf dem Soldatenfriedhof Ammerschwihr